Neben den mehr oder weniger sinnvollen Spielereien hat der 3D-Druck auch das Potenzial, einige Bereiche der Elektronik- und Mechatronik-Fertigung grundlegend zu verändern: so zum Beispiel die Herstellung von 3D-MID Schaltungsträgern (MID: Molded Interconnect Devices).
Auch in die Mechatronik-Fertigung hat der 3D-Druck längst Einzug gehalten, wie Johann Weber erklärt, Vorstandsvorsitzender von Zollner Elektronik. »Wenn man den 3D Druck in einem erweiterten Kontext mit den verschiedenen Verfahren betrachtet, hat er die Mechatronik schon verändert.« Als Beispiele nennt Weber die Kleinserienfertigung und den Prototypenbau. Zollner Elektronik setzt schon seit einigen Jahren das 3D-Druckverfahren FDM (Fused Deposition Modeling) für das Rapid Prototyping ein. Daneben nutzt Zollner auch das Lasersinterverfahren, das dem 3D Druck sehr ähnlich ist bzw. als eine Variante des 3D-Drucks gilt. »3D-Druck kann ohne großen Aufwand Demonstratoren, mechanische Komponenten oder Vorrichtungen für den Betriebsmittelbau innerhalb kurzer Zeit produzieren«, so Weber. Die Verwendung eines 3D-Drucks in der Serie ist von vielen Faktoren abhängig, in erster Linie spielt das verwendete Medium eine sehr große Rolle. 3D-Drucker können fast jedes Substrat aus Metall und Kunststoff verarbeiten, die Grundkörper müssen jedoch eine gewisse Qualität haben, um die Weiterverarbeitung im 3D-Drucker durchführen zu können.
Der 3D-Druck hat ähnliche Vorteile wie das Laserverfahren: Neue Layouts lassen sich einfach durch Änderung der Produktionsdaten herstellen. Der 3D-Druck findet direkt aus den Layoutdaten des CAD-Programms statt. Dort können auch die Oberflächentexturen für das Leiterplattenlayout hinterlegt sein. Im Idealfall entsteht also ein Prozess, der Modifikationen der Layouts sehr schnell in seriennahe Prototypen umsetzt, fast auf Knopfdruck.