M12-Steckverbinder / Phoenix Contact

Wann eignet sich welches Anschlusssystem?

6. November 2017, 9:00 Uhr | Ralf Higgelke
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Wann welche Anschlusstechnik?

Konfektionierbare Steckverbinder mit der Schnittstelle M12 sind mit allen Anschlusstechniken verfügbar: Feder, Schneidklemme, Crimp, Piercecon und Schraube. Mit dieser Option kann der Anlagenbauer oder Installateur die für seine Applikation geeignete M12-Anschlusstechnik auswählen.

Sind die anzuschließenden Leitungen und ihre Isolationsmaterialien bekannt, lohnt die Betrachtung des Schneidklemmanschlusses. Dieser bietet die Vorteile der einfachen Leitervorbereitung sowie der werkzeuglosen Kontaktierung der Leiter. Daher gilt der Schneidklemmanschluss als der schnellste Anschluss am Markt. Er eignet sich ebenso für geringe als auch für hohe Stückzahlen, da die selbstständige Kontaktierung des Leiters den Anschluss reproduzierbar macht.

Sind Isolationsmaterialien und Leiteraufbau unbekannt, empfiehlt sich der Federanschluss. Dabei ist der Leiterkontakt ebenfalls reproduzierbar, da die Federklemme den Leiter auch langfristig mit gleichmäßiger Kontaktkraft hält. Dadurch machen ihm vermehrte Vibrationen oder Temperaturschwankungen relativ wenig aus.

Ebenfalls für solche Anwendungen eignet sich der Crimp-Anschluss. Zur Vorbereitung der Leitung und zum Ancrimpen der Kontakte ist etwas Zeit nötig, jedoch lässt sich dies bei höheren Stückzahlen auch automatisieren. Bei der dann folgenden Konfektionierung des Steckverbinders sind Fehler bei der Leiterkontaktierung nahezu ausgeschlossen. Aufgrund der tendenziell kleinen Bauform und des geringen Gewichts eignen sich Steckverbinder mit Crimp-Anschluss auch für beengte Platzverhältnisse.

Bei hoher Packungsdichte oder beengten Platzverhältnissen ist auch der Piercecon-Anschluss eine gute Wahl. Durch die bauartbedingte Kontaktierung der Leiter lassen sich – bei einer ähnlichen Baugröße wie beim Crimp-Anschluss – bis zu 17-polige Leitungen anschließen. Die Leitung ist dafür lediglich abzumanteln, ein Abisolieren der Leiter entfällt. Da die Kontakte stirnseitig in den Leiter eindringen, müssen bei dieser Anschlusstechnik Isolationsmaterial und Leiteraufbau bekannt sein.

Unabhängig vom Isolationsmaterial ist der Schraubanschluss. Er kann nahezu universell verwendet werden und bietet zudem den Vorteil des hohen Bekanntheitsgrades. Wichtig ist dabei, die Schraubklemme mit der richtigen Kraft anzuziehen. Die richtigen Werte sollten – wenn nicht vom Hersteller dokumentiert – angefragt werden. Nur dann lässt sich eine dauerhaft zuverlässige Verbindung schaffen. 

Fazit 

Mithilfe konfektionierbarer M12-Steckverbinder lassen sich Anwendungen in immer mehr Bereichen individuell verkabeln. Auch ungewöhnliche Anforderungen an diese Steckverbinder können durch die große Varianz an Anschlusstechniken und Gehäusedesigns bedient werden. Für die richtige Auswahl des M12-Steckverbinders ist die genaue Kenntnis der Leitung von großer Bedeutung, da sich je nach Anwendung und anzuschließender Leitung häufig eine bestimmte Anschlusstechnik als besonders vorteilhaft erweist.

Wenn der Anwender bei der Anschlusstechnik die richtige Wahl trifft, dann wird eine solche Verbindung nicht nur zuverlässig, sondern auch wirtschaftlich sinnvoll.


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