Zusätzlich zu den Anforderungen hinsichtlich der Anwendungstemperaturen ist auch bei den Bindenähten des Isolierkörpers eine hohe Festigkeit vonnöten. Diese Forderung ist wichtig, da Bindenähte – bedingt durch die oft große Anzahl an Kontakten in einem Steckverbinder – nicht gänzlich vermieden werden können.
Eine verbesserte Festigkeit der Bindenaht erreicht man durch die richtige Auswahl des Kunststoffes, die geeignete Auslegung des Werkzeuges und die optimale Temperierung im Bereich des Zusammenfließens der Schmelze. Je länger die Schmelze sich im Bereich der Bindenaht miteinander verbinden kann, umso beständiger ist die Bindenaht.
Viele Kunststoffe sind mittlerweile für die geforderten Betriebstemperaturbereiche geeignet, doch sie neigen im Bereich der Bindenähte dazu, dass sie bei Belastungen an den Kontakten reißen. Diese Gefahren lassen sich allenfalls durch eine optimale Werkzeugauslegung und optimierte Fertigungsparameter merklich reduzieren.
Eine weitere Gefahrenquelle ergibt sich dadurch, dass bei manchen Applikationen Leiterkartensteckverbinder spezifiziert sind, die sehr geringe Wandstärken aufweisen. Bei diesen ist zudem auch ein nicht sichtbarer Angussanschnitt gefordert. Für solche Anwendungen benötigt man leichtfließende Materialien, zu deren Herstellung man – im Vergleich zu technischen Kunststoffen – deutlich höhere Werkzeugwand- und Massetemperaturen benötigt. Kommen dabei teilkristalline Werkstoffen zum Einsatz, so muss darauf geachtet werden, dass die Materialien beim Abkühlen im Formwerkzeug richtig auskristallisieren.
Generell ist bei Hochleistungskunststoffen sehr genau auf die erforderlichen Parameter in Bezug auf Masse und Einstellparameter der Formwerkzeuge zu achten. Nur so lassen sich negative Auswirkungen auf die Qualität vermeiden.