Rundsteckverbinder

M12 – das Rückgrat der Automation

11. März 2024, 8:00 Uhr | Von Baptiste Bouix und Caroline Poulard; Redaktion: Kathrin Veigel
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Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

Damit hört das Einsatzgebiet für die robusten M12-A-Rundsteckverbinder noch lange nicht auf: So lassen sich etwa mit dem Kommunikationssystem IO-Link intelligente Sensoren und Aktoren an ein Automatisierungssystem gemäß IEC 61131-9 clever anbinden – und zwar mit vier- oder fünfpoligen A-codierten M12-Rundsteckverbindern, die mit einem drei- oder fünfadrigen 20-Meter-Kabel verbunden sind. Der Anschluss am dreiadrigen Kabel wird als Klasse A; der Anschluss, der mit einem fünfadrigen Kabel verbunden ist, als Klasse B bezeichnet. Der Geräteanschluss kann ein unverlierbares Kabel oder eine vier- oder fünfpolige M12-A-Codierung sein, je nach gewünschter Kreuzkompatibilität.
 
Zweifelsohne ist die M12-Verbindungstechnik als Zwischenglied für Industriebussysteme optimal geeignet, insbesondere für CANbus, RS-485, Profibus sowie die physikalischen Ebenen RS-422, RS-423 und RS-232. Während der CANbus ursprünglich für die Verwendung eines kleinen D-Sub-Steckers konzipiert wurde, ist der fünfpolige M12-A-codierte Rundstecker eine beliebte Schnittstelle für den CANbus. Nur das CAN_H- und CAN_L-Signalpaar, das an den Pins 4 und 5 verdrahtet ist, ist obligatorisch. In dieser Konfiguration lässt sich das Gerät mit Strom versorgen. Für die elektrische Übertragung kommen verdrillte Signalkabelpaare mit Widerständen von 120 Ohm zum Einsatz.

Anschlussbelegung einer fünfpoligen M12-A-codierten Buchse für die RS-485-Schnittstelle
Bild 3. Anschlussbelegung einer fünfpoligen M12-A-codierten Buchse für die RS-485-Schnittstelle.
© Würth Elektronik eiSos

Die physikalische Ebene RS-485 wird häufig für die Industrieprotokolle Modbus, OSDP, SSCP, SCSI-2, SCSI-3, Profibus, Nanoréseau, DMX 512 und AES 3 verwendet. Bild 3 zeigt eine für RS-485 typische Anschlussbelegung für fünfpolige A-codierte Leitungen. Alternativ können auch vierpolige geschirmte Leitungen zum Einsatz kommen. Die Verdrahtung hängt größtenteils von der benötigten Stromversorgung ab, umfasst aber immer mindestens das symmetrische TxD-/RxD-Paar in Position zwei und vier, um die Verzögerungszeit zu minimieren

Anschlussbelegung einer 5-poligen M12-A-codierten Buchse für den Einsatz in Profibus- Peripheriegeräten
Bild 4. Anschlussbelegung einer 5-poligen M12-A-codierten Buchse für den Einsatz in Profibus- Peripheriegeräten.
© Würth Elektronik eiSos

Mit Profibus sind nicht nur dezentrale Konzepte möglich. Auch der Umstand, dass Profibus im Baukastenprinzip an unterschiedliche Applikationen anpassbar ist, macht diese Technologie in Fertigungsautomatisierung und Prozessindustrie attraktiv. Unabdingbar: die M12-Verbindungstechnik. Während die A-codierten Varianten der Stromversorgung dienen, sind die B-codierten Rundsteckverbinder für die Profibus-Signalübertragung ausgelegt (Bild 4).

Weitere industrielle Bus-Systeme, in denen die M12-Rundsteckverbinder mit A-Codierung zur Anwendung kommen, sind RS-411, RS-423 sowie RS-232. Sowohl acht-, fünf- und vierpolige Verbinder eignen sich hierfür. Die Verdrahtung hängt hauptsächlich von den benötigten Signalen, der Stromversorgung und der erforderlichen Erdung ab.

Caroline Poulard von Würth Elektronik Frankreich
Caroline Poulard von Würth Elektronik Frankreich.
© Würth Elektronik eiSos
Baptiste-Bouix von Würth Elektronik eiSos
Baptiste-Bouix von Würth Elektronik eiSos.
© Würth Elektronik eiSos

Die Autoren 

Baptiste Bouix
ist Product Manager International von Würth Elektronik Frankreich.

Caroline Poulard
ist Produktmanagerin für Rundsteckverbinder und D-Sub-Steckverbinder bei Würth Elektronik Frankreich.


  1. M12 – das Rückgrat der Automation
  2. Vielfältige Einsatzmöglichkeiten

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