Trends bei Schaltern, Tastern & Co.

Bedienelemente auf dem Weg zu Industrie 4.0

25. Februar 2022, 11:07 Uhr | Andreas Knoll
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Fortsetzung des Artikels von Teil 5

Oliver Kluj, Knitter-Switch: »Weniger ›Smartness‹ bedeutet mehr Kompatibilität«

Oliver Kluj von Knitter-Switch
Oliver Kluj von Knitter-Switch
© Knitter Switch

Elektromechanische Bedienelemente sind vor allem dann gefragt, wenn Touchscreen-Bedienung ungenau oder unpraktisch ist. Aber je weniger »smart« sie sind, desto besser lassen sie sich in die unter- schiedlichsten Signalverarbeitungskontexte integrieren. Oliver Kluj, Technical Director bei Knitter-Switch, informiert.

Design&Elektronik: Mit welchen Innovationen und Alleinstellungsmerkmalen wollen Sie im Bereich Schalter und Taster gegenüber Ihren Mitbewerbern im Markt bestehen?

Oliver Kluj: Mit Produkten, die im jeweiligen Segment führend in den Eigenschaften sind, unter anderem durch Spezifikation und Lieferfristen; mit kundenspezifischen Produkten auch in kleineren Mengen; mit der Möglichkeit, Spezifikationen im Detail anzupassen; mit fundierter Kundenberatung sowie mit unkompliziertem Bemusterungsservice.

Wie intelligent oder »smart« müssen elektromechanische Bedienelemente sein, um HMIs von morgen gerecht zu werden?

Gar nicht, denn der Verzicht auf »Smartness« sorgt für maximale Kompatibilität zu allen Welten der Signalverarbeitung. Gleichwohl umfasst unser Sortiment auch Schalter und Taster mit eingebauten Controllern.

Zitat Oliver Kluj_Knitter Switch
© Knitter Switch

Inwieweit lassen sich die Funktionsparameter elektromechanischer Bedienelemente programmieren beziehungsweise konfigurieren?

Programmierung und Konfiguration sind derzeit nur ab Werk möglich, etwa die Einstellung der Empfindlichkeit kapazitiver Taster oder der Kraft-Weg-Kennlinie.

In welchen Touchscreen-HMI-Anwen- dungen sind elektromechanische Bedienelemente sinnvoll, und in welchen Ausführungen und Funktionsweisen lassen sie sich dort integrieren?

Überall, wo der Schaltzustand ohne Hilfsenergie angezeigt werden muss, etwa beim Not-Aus, oder wo eine geeignete Bedienung etwa per Touchscreen unpraktisch oder ungenau ist – dort eignen sich integrierte Encoder, Joysticks oder Trackballs. Integrieren lassen sich fast alle Arten von Schaltern.

Welche neuen Normen, Vorschriften und Regelwerke im Kontext Schalter und Taster sind von Elektronikentwicklern zu beachten?

Aktuell keine, aber generell die zunehmende Flut von Umwelt- und Ethikrichtlinien. Hier sind unbedingt die Zielmärkte zu beachten, etwa die Proposition 65 für die USA.

Was raten Sie bei der Auswahl von Schaltern und Tastern grundsätzlich zu beachten?

Entscheidend ist, sich klarzumachen, welche Leistungsmerkmale und Parameter wie etwa Schaltleistung, Schutzgrad und Lebensdauer wirklich notwendig sind. Wichtige Kriterien sind auch die Verfügbarkeit von Design-in-Support, wie Datenblätter, Muster, 3D-Modelle und Beratung, sowie die Vorlaufzeit für kundenspezifische Anpassung und Freigabe.


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