Freiluft-Versorgungsschränke

Integriert ins Netz mit doppelter Wandausführung

27. Dezember 2010, 15:12 Uhr | Dr.-Ing. Ulrich Küchler/Rainer Slykers/Rudolf Scheeg/Hans-Robert Koch
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Doppelwandiger Aufbau mit hohem Korrosionsschutz

Die Produktion der gesamten Steuerungstechnik wird über SSS Elektrotechnische Systeme aus einer Hand abgewickelt.
© Rittal

Von Vorteil war, dass Rittal bereits seit 30 Jahren über umfassende Kompetenz bei Freiluft-Schränken verfügt und mit der Toptec-Baureihe ein Produkt bietet, das aufgrund der eingesetzten Werkstoffe hohen Korrosionsschutz gewährleistet. Das Grundgerüst des Schrankes, basierend auf der Systemplattform TS 8, ist aus Edelstahl gefertigt. Türen, Seitenelemente sowie Dach bestehen aus Aluminium. Der Freiluft-Schrank ist dabei komplett doppelwandig ausgeführt und sorgt damit für optimierte Klimabedingungen im Schrankinneren. Die durch die Sonneneinstrahlung aufgeheizten Außenwände erzeugen im Inneren der Doppelwand Warmluft, und durch den „Kamineffekt“ zieht diese an der kühleren Innenwand nach oben. Schließlich gelangt sie über Kiemenöffnungen im Dach nach außen. Während sich einwandige Gehäuse extrem aufheizen können, reduziert ein doppelwandiger Aufbau den Einfluss der Sonneneinstrahlung und beugt Kondenswasserbildung vor.

Das multifunktionale Regendach wiederum sorgt nicht nur für optimale Luftzirkulation, sondern sichert zudem die Seitenwände vor Demontage und verhindert durch die Dachschräge das Ablagern von Regenwasser.

Flexibler Innenausbau

Auch der flexible Innenausbau auf Basis der Gehäuseplattfom TS 8 ergibt deutliche Vorteile: Deren Vertikalprofile sowie die Systemlochung sind wichtige Schlüsselelemente, um Aufbauten realisieren zu können, die je nach Einsatzfall sowohl aus technischer Sicht als auch hinsichtlich der Modulanzahl sehr unterschiedlich ausfallen. Die Modultafeln lassen sich an unterschiedlichen Montagepositionen im Schrank einbauen. Außerdem hat Rittal eine RWE-Besonderheit ins Schrankkonzept mit aufgenommen: Der doppelwandige Schrank ist mit den Druckausgleichs-PG-Verschraubungen versehen, die schon in dem einwandigen System verbaut waren. Insgesamt gesehen ist die neue Lösung nicht nur kostenneutral gegenüber der einwandigen Ausführung, es wird auch noch Gewicht für einfacheres Handling eingespart: Wog die alte Stahlblechausführung noch beachtliche 225 kg, so konnte die doppelwandige Aluminiumbauweise immerhin eine Gewichtseinsparung von 40 Prozent einfahren.

Parallel zum Technologiewechsel führt RWE in Eigenregie weiterhin umfangreiche Versuchsreihen durch: Über den Zeitraum eines Jahres werden kontinuierlich Temperatur und die Luftfeuchtigkeit innen und außen sowie die Einschalthäufigkeit der Heizung gemessen und protokolliert. Hier erhofft man sich Rückschlüsse im technischen Verhalten auch hinsichtlich veränderter Klimabedingungen und zukünftiger Packungsdichte.

Neuanlagen mit neuer Gehäusetechnik

Zum logistischen Procedere: Seit dem Produktionsjahr 2010 setzt RWE für sein bewährtes VS-Schranksystem nun auf die Outdoor-Erfahrungen von Rittal und das Fertigungs-Know-how von SSS, der als Rahmenpartner alles aus einer Hand bietet. Die Projektleiter von RWE übermitteln für ein Stationsprojekt eine Aufstellung der Bestückung für die VS-Schränke an SSS. Der Schaltanlagenbauer kann via eigenem SAP-Bestellschlüssel die Schränke bei Rittal bedarfsgerecht ordern.  Zudem gelangen sie über das Rittal-Vertriebszentrum im Essener Norden innerhalb kürzester Zeit in die SSS-Werkstätten. Die Produktion der gesamten Steuerungstechnik einschließlich der Produktion der notwendigen Module bis zur Auslieferung der kompletten Steuerungstechnik wird über SSS abgewickelt. Dazu gehören Konfiguration, Aufbau, Verkabelung und 100-prozentiger Funktionstest sowie eine vollständige Dokumentation – innerhalb von vier bis fünf Werktagen.

Mit dem von RWE zertifizierten Schranksystem wurden bereits insgesamt zehn Stationen erfolgreich ausgestattet – ohne technische Reklamationen. Aus Sicht von RWE hat sich der Einsatz eines Serienproduktes mit technologischen Verbesserungen und einem logistischem Gesamtkonzept bewährt.


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