Ehrgeizige Ziele für Zentraleuropa

»Wir legen einen Schwerpunkt auf Innovationsmanagement«

21. April 2016, 13:36 Uhr | Karin Zühlke
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Neue Köpfe - neue Strategie?

Bei Future hat ja nicht nur innerhalb von CE die Führungsposition gewechselt, sondern auch die Verantwortung für EMEA liegt in neuen Händen. Geht damit ein Strategiewechsel von Future in EMEA insgesamt einher?

Wir wollen Future Electronics im Markt positionieren in den bereits genannten Bereichen der Technologie- und Logistiklösungen für die Elektroindustrie. Dies war bereits in der Vergangenheit der Fall. Wir setzen allerdings gezielte Schwerpunkte in der Technologieberatung, dem Ausbau der Vertriebsorganisation und der systematischen Portfoliopositionierung – kein Strategiewechsel, aber eine Fokussierung auf unsere Kernkompetenzen, nämlich auf der einen Seite die gründliche und solide technische Beratung: von der Technologieauswahl über Systemberatung hin zur Hersteller- und Komponentenselektion –, das Ganze unter der Vorgabe, für den Kunden in seinem Umfeld die optimale und nachhaltigste Innovation zu schaffen. Auf der anderen Seite die Betonung unserer Logistik- und Finanzprodukte: Hier haben wir mit der Supply Chain Conference im November 2015 bereits erste Zeichen gesetzt. Wir werden unsere Alleinstellungsmerkmale in den Bereichen Supply Chain Management, Asset und Quality Management sowie Cashflow Management noch stärker herausstellen und den Kunden gezielter anbieten.

Sie sagten unlängst in einem Gespräch, Sie wollen die technische Kompetenz von Future in CE besser herausstellen – wie möchten Sie das genau umsetzen? Wird es im Zuge dessen auch personelle bzw. strukturelle Änderungen geben?

Unsere technische Kompetenz zeigt sich im Dialog mit dem Geschäftspartner und in der Erarbeitung und Präsentation von innovativen Lösungen. Wir suchen das persönliche Gespräch mit unseren Kunden nun viel früher im Entwicklungsstadium zukünftiger Projekte und können dadurch auch die Expertise aus unseren Geschäftsbereichen einbringen. Der Wissenstransfer hinsichtlich neuer Technologien beispielsweise aus den Divisions Future Power oder Connectivity Solutions kann schon im Entstehungsprozess neuer Designs wertvolle Impulse zur Integration aktuellster Lösungsansätze geben. Aufbauend auf dem kundenspezifischen Anforderungsprofil evaluieren wir gemeinsam mit dem Kunden unterschiedliche Herangehensweisen an sein Projekt und bringen dabei das profunde Wissen aus den eigenen System Design Centern weltweit mit ein. Darüber hinaus machen wir unsere Expertise für den Kunden auf unterschiedlichen Plattformen greifbar.
Natürlich muss für das Geschäftswachstum auch unsere Personaldecke weiter wachsen. Future Electronics verstärkt im Bereich der Technologieberatung das Team mit Experten in den Bereichen von ausgewählten Kompetenzfeldern, wie z.B. Lighting, Leistungselektronik und drahtloser Kommunikation.

Inwieweit wird also das Team von Future in CE erweitert?

Die ersten Schritte zur Erweiterung des Teams haben wir bereits im vergangenen Jahr gelegt, indem wir Regionale Technical Directors für die Regionen Nord und Süd eingestellt haben und damit die Management-Ebene im technischen Bereich stärken. Diese Technischen Direktoren sind für die Field Application Engineers (FAEs) verantwortlich, die die Kunden in ihren Projekten von der Technologie- und Komponentenauswahl bis hin zur kompletten Projektumsetzung begleiten. Auch eine weitere Vertriebsniederlassung in Hannover haben wir bereits eröffnet, um noch näher an unsere Kunden heranzurücken. In unseren regionalen Vertriebsbüros erweitern wir das Team an FAEs, Innen- und Außendienstmitarbeitern. Darüber hinaus stellen wir für das gesamte Vertriebsgebiet Fachkräfte im Bereich Business Development ein und verstärken dadurch in unseren Kompetenzfeldern die Personaldecke. Durch diese Investition in unser Personal und dem unlängst erfolgten Büroumzug der Zentraleuropazentrale zeigen wir ein einzigartiges Bekenntnis zur Region.

Welche Themen wollen Sie mit Future künftig verstärkt „besetzen“?

Neben der technologischen Beratung, die den Bogen von der Technologieselektion über die Systemspezifizierung bis hin zur Komponentenselektion spannt, wollen wir auch einen Schwerpunkt auf das Innovationsmanagement legen. Gerade in Bereichen wie der Connectivity beispielsweise ist das Angebot an unterschiedlichen Lösungsansätzen für den Kunden manchmal unüberschaubar groß. Neben der Technologie spielen regional unterschiedliche Standards oder Auflagen bei der Selektion eine Rolle. Wir begleiten und beraten Kunden dabei, wie innovative Technologien Einzug in ihr Produkt halten können. Manchmal geht es einfach auch nur darum, Berührungsängste abzubauen, die durch mangelndes Fachwissen bestehen, oder darum, technologische Innovationen von einem Bereich auf einen anderen zu übertragen. Das Fachwissen aus den vertikalen Geschäftsbereichen versetzt uns in die Lage, den Kunden beim Innovationstransfer an die Hand zu nehmen.

Darüber hinaus ist uns der Themenkomplex rund um unsere Logistikleistungen und Finanzprodukte sehr wichtig. Die zunehmend volatilere Endkundennachfrage hebt die Planungssicherheit hinsichtlich der benötigten Komponenten bei OEMs aus den Angeln. Hier kommen unsere Logistik-Dienstleistungen, wie z.B. das Bonded Inventory Management (BIM) Programm zum Tragen. Darin hält Future kundenspezifische Vorratslager für drei Monate und bietet somit zusätzlichen Spielraum, um auf Nachfragespitzen für spezifische Teile zu reagieren. Diese langfristige Lagerhaltungsstrategie gleicht für Kunden die Nachteile der Planungssicherheit aus, die sie durch die schwankende Endkundennachfrage heute bewerkstelligen müssen.

Welche Zielgruppen, also z.B. Indus-trie, EMS, Automotive etc., wollen Sie künftig stärker als bisher adressieren?

In Zentraleuropa spielte die Industrie-Automatisierung und Mobilität schon immer eine große Rolle. Diese Bereiche erhalten derzeit durch die aktuellen Hype-Themen Industrie 4.0 und Internet of Things neuen Vorschub, der aber auch mit großem Aufklärungsbedarf hinsichtlich möglicher Lösungsansätze einhergeht. Future Electronics berücksichtigt diese Trendthemen bei der Auswahl der Kompetenzfelder und ist hier durch die vertikalen Geschäftsbereiche und das damit einhergehende Komponenten- und Beratungsangebot sehr gut aufgestellt.

Wird es Neuerungen im Rahmen der vertikalen Geschäftsbereiche von Future geben?

Durch unsere tiefgehenden Geschäftsbeziehungen zu den Herstellerpartnern sind wir immer am Puls der Zeit hinsichtlich neuer Strömungen und Entwicklungen, die der Markt verlangt. Weitere vertikale Geschäftsbereiche sind darauf aufbauend in Planung, die wir zu gegebener Zeit auch bekanntgeben werden.


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