Gemeinsam stark im distripool

Mittelständische Distributoren formieren Einkaufs- und Vertriebs-Allianz

4. Februar 2014, 9:09 Uhr | Karin Zühlke
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Systeme sollen in Echtzeit miteinander kommunizieren

Actron ergänzt das Angebot von distripool um TFTs und Touch-Produkte sowie komplette Display-Systeme. Zum Leistungsspektrum zählt auch das Optical Bonding. Design-In-Projekte sind bei Actron Alltag: »Wir haben uns ein umfassendes Know-how aufgebaut und unterstützen den Kunden bei der Umsetzung seines Systems sowohl auf Hard- als auch auf Software-Ebene«, beschreibt Wöginger. Zu diesem Zweck sind bei Actron zwei Entwickler beschäftigt. Der Fokus liegt auf kleinen bis mittleren Display-Größen von 1 bis 10 Zoll.    

Auch wenn es auf dem Markt knapp wird bei bestimmten Bauteilen, hilft distripool weiter: Mit ChipsandMore gehört auch ein Independent Distributor zum Netzwerk, der sich auf Engpass-Beschaffung von elektronischen Bauelementen spezialisiert hat. »Damit bleibt dem Kunden der eigene und mühevolle Suchaufwand, verbunden mit der Gefahr, am Ende bei dubiosen Quellen zu landen, erspart«, erklärt Schwarz. Die Qualität der von ihm beschafften Produkte entspreche selbstverständlich dem Qualitätsverständnis der anderen Mitglieder. Minderwertige Ware ist für ChipsandMore keine Alternative, betont der Firmenchef. »Weiterer Vorteil für den Kunden ist, dass er auch weiterhin ausschließlich den direkten Kontakt zu seinem vertrauten Vertriebs-Ansprechpartner hat, wenn wir für ihn die Engpassbeschaffung übernehmen.« Der Kontaktmann für den Kunden kann also weiterhin zum Beispiel bei Henskes oder M. B. S. sitzen. Der Kunde müsse sich nicht umgewöhnen, er bekommt nur künftig mehr aus einer Hand, so die Mitglieder. Für sie steige zwar der Aufwand, etwa durch gegenseitige Rechnungstellungen, aber der gemeinsame Pool ist eine Investition in die Zukunft, der den Mittelständlern Mehrgeschäft bringen soll. »Ziel ist es, die Kundenzufriedenheit, die wir individuell haben, auf die Gruppe auszudehnen«, ergänzt Schwarz.

Auch über die Website von distripool kann der Kunde per Link-Zugriff auf die vertrauten Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen der Kooperationspartner zugreifen, sodass alle dort schon bisher bekannten Kommunikationswege unverändert offen stehen.
Dass die Kunden distripool fleißig nutzen werden, davon sind die vier Gründungsmitglieder überzeugt. Potenzial sehen sie sowohl bei Bestandskunden als auch durch Neugeschäft. Die vertikalen Sparten, in denen sich die vier bewegen, sind vielseitig von Industrial über Automotive bis hin zu erneurbaren Energien und Audio. Positive Resonanz auf das gemeinsame Angebot hat sich in jedem Fall schon eingestellt. Klingshirn: »Die Kunden sehen den Vorteil, dass sie weiter bei ihren Lieferanten bleiben können, auch wenn dem ein Puzzleteil im Angebot fehlt. Das bekommen sie ja jetzt von den anderen distripool-Kollegen.«

Im Mittelstand ist die Kundenbindung zu kleinen und mittelständischen Distribution noch sehr hoch, wie die Mitglieder betonten. Klingshirn: »Diese Klientel möchte nicht von der großen Broadline-Distribution abhängig sein. Große Distributoren konsolidieren mittlerweile sogar ihre Kunden, wenn sie nicht genügend Umsatz bringen.«  

Logistisch arbeiten die Firmen weiterhin getrennt. »Ziel ist aber, dass wir direkt zum Kunden unserer Partner liefern«, stellt Klingshirn klar. Gegenseitig informieren sich die Partner bereits über Freibestände bzw. verfügbare Bestände. »Wir haben zwar noch unterschiedliche Systeme, aber es ist in Zukunft geplant, dass die Systeme in Echtzeit kommunizieren«, erklären die Mitglieder. Wie global agiert distripool? »Wir beliefern grundsätzlich auch über Deutschland hinaus«, antwortet Kaiser.

Für die Zukunft hat distripool nach den Worten von Kaiser ehrgeizige Erweiterungspläne, vor allem der Halbleiterbereich soll noch weiter ausgebaut werden. »Einige weitere namhafte Distributoren des Mittelstands bekunden reges Interesse an einer Mitwirkung, sodass es realistisch erscheint, dass wir in Kürze bereits eine Marktumsatzgröße von rund 80 Mio. Euro repräsentieren werden – damit ginge unser  gemeinsames Konzept viel schneller auf, als erwartet.« Voraussetzung für Neuaufnahmen ist aber, dass keine Mitbewerbssituation mit den bestehenden Mitgliedern besteht.

Entscheidend für das Gelingen des distripool-Konzeptes  ist nach den Worten von Schwarz auch, dass die Mitarbeiter der Partner offen miteinander umgehen und nicht etwa Konkurrenz wittern. »Das funktioniert bisher sehr gut.« So gibt es auch gegenseitige Produktschulungen und regelmäßigen Informationsaustausch.


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  2. Systeme sollen in Echtzeit miteinander kommunizieren

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