MSC Technologies will mit Displays weiter wachsen

100 Millionen Euro Jahresumsatz in spätestens drei Jahren

6. Mai 2014, 14:43 Uhr | Karin Zühlke
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Weitere Trends

Welche weiteren Trends gibt es? 

Dank LED-Backlights hat sich die Energiebilanz klassischer Displays in einem Maße verbessert, das viele Experten noch vor wenigen Jahren kaum für möglich gehalten haben. Diese Entwicklung nimmt anderen innovativen Technologien – Stichwort OLEDs – erst einmal den Wind etwas aus den Segeln. Sicher gibt es auch schon heute sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für OLEDs, aber für die meisten industriellen Anwendungen sind sie noch zu instabil und zu teuer. Vermutlich werden sie das auch noch auf längere Sicht bleiben.

Eine in ihrer Schnelligkeit doch etwas überraschende Entwicklung beobachten wir bei den »Stretched Displays«. Anfangs vor allem im Bereich der Spieleautomaten anzutreffen, kommen sie inzwischen nach und nach immer mehr auch in Fast-Food-Restaurants, Kantinen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch Hinweisschildern zum Einsatz, bei denen die dargestellte Information häufig geändert werden muss, z.B. auf Ausstellungen oder Messen. Das steigende Kundeninteresse an solchen Digital-Signage-Anwendungen hat dazu geführt, dass die in unterschiedlichsten Formaten wie z.B. 21:3; 16:3 oder 14:5 erhältlichen Stretched Displays inzwischen nicht mehr nur von wenigen Spezialisten wie Tovis angeboten werden, sondern auch das Portfolio namhafter Anbieter wie AUO, LG Display oder Mitsubishi ergänzen. Auch NLT führt gerade eine Bedarfsanalyse durch und wird sich vermutlich schon in Kürze ausführlicher mit diesem Thema auseinandersetzen. 

Ist die 3D-Darstellung von Bildern inzwischen auch ein Thema für Industrieanwendungen?

Jein. Die zwei aus der TV-Technik bekannten Varianten mit Shutterbrille sind für industrielle Anwendungen wenig geeignet. Vielversprechender scheint hier die von NLT favorisierte Parallax-Barrier-Technologie, die über interne Linsen jeweils ein Bild für das linke und rechte Auge bereitstellt. Mittels dieser Technik kann der Betrachter ein 3D-Bild aus verschiedenen Blickwinkeln erkennen, ohne dass er hierfür eine spezielle Brille benutzen muss, aber leider steht Interessenten bisher nur eine 7.2“-Version dieses 3D-Displays in Produktionsstückzahlen zur Verfügung, eine 12,1“-Version wartet mangels nennenswerter Nachfrage noch in der Schublade auf seine Markteinführung. AUO hatte vor einigen Jahren auch schon einmal einen ersten Anlauf in Richtung 22“-3D-Bildschirm unternommen. Auf Grund des sehr geringen 3D-Effekts fand dieser allerdings bei den Anwendern keinen Anklang und wurde deshalb wieder vom Markt genommen.

Wie sieht es im Hinblick auf neue Schnittstellen wie den embedded Display Port aus? Gehört LVDS schon bald der Vergangenheit an? 

Das glaube ich nicht. Fakt ist allerdings: Seit Intel die Unterstützung der LVDS-Schnittstelle durch seine Prozessoren abgekündigt hat, steht eDP (embedded Display Port) auf der Wunschliste der Embedded-PC-Hersteller und -Anwender. Nach einigem anfänglichen Zögern reagieren jetzt einige Hersteller und kündigen an, dass diese Schnittstelle, die bei Notebook-Displays bereits seit geraumer Zeit zum Standard gehört, mittelfristig auch als Ergänzung zur LVDS-Schnittstelle für Teile der Industrieversionen in Betracht gezogen wird. 

Gibt es aussterbende Display-Typen?

Ja, inzwischen haben alle TFT-Hersteller, die MSC Technologies im Lieferprogramm hat, ihre Displays mit CCFL-Backlight abgekündigt und zum Teil die Produktion auch bereits eingestellt. Auch die Verfügbarkeit von Displays mit TTL/CMOS-Schnittstelle wird immer geringer. Lediglich Displays mit niedrigen Auflösungen unterstützen diese Schnittstellenversion noch. Stark rückläufig ist darüber hinaus das Angebot an transflektiven Displays, also Displays, die auch noch mit ausgeschaltetem Backlight ein erkennbares Bild darstellen können. In vielen Applikationen werden heute alternativ sogenannte Sunlight-Readable-Displays verwendet, die technologisch einfacher aufgebaut sind und in oft trotzdem ihren Zweck erfüllen. Klar marktführend in diesem Bereich ist derzeit das Unternehmen NLT Technologies, dass mit seiner »Enhanced View Technology (EVT) für fast jede Displaygröße von 5.7“ bis 15“ auch eine solche sonnenlichttaugliche Version anbietet. Eine ähnliche Technologie für großflächige Displays bis 72“ Bildschirmdiagonale bietet auch noch der koreanische Hersteller Daewon mit seiner SolarView-Linie an.

Aus welchen Bereichen bekommen Sie die meisten Support-Anfragen? 

Einen immensen Support verlangen nach wie vor viele kundenspezifische Lösungen, allen voran mit passiven Displays realisierte Applikationen. Hier müssen zwischen Kunden, Distributor und dem Hersteller oft erst einmal viele große und kleine technische Details geklärt und abgestimmt werden – ein Prozess, der sich über viele Wochen, mitunter Monate hinziehen kann. Professionelle Unterstützung von unseren Spezialisten benötigen auch immer mehr Touch-Screen-Anwender. Offensichtlich gehen viele Entwickler irrtümlich davon aus, dass der Umstieg von einer resistiven oder kapazitiven Touch-Technologie auf Projected Capacitive Touch ebenso unproblematisch ist wie das Austauschen eines Monitors. Hier spielen jedoch viele Faktoren eine Rolle, die man bei den herkömmlichen Touch-Technologien getrost vernachlässigen konnte, beispielsweise Gehäuse, EMI des Displays, Verschraubung u.v.m. Das Prinzip »Erst fragen, dann handeln« kann hier mitunter sehr viel Geld sparen helfen. 

Welche weiteren Trends gibt es? 

Dank LED-Backlights hat sich die Energiebilanz klassischer Displays in einem Maße verbessert, das viele Experten noch vor wenigen Jahren kaum für möglich gehalten haben. Diese Entwicklung nimmt anderen innovativen Technologien – Stichwort OLEDs – erst einmal den Wind etwas aus den Segeln. Sicher gibt es auch schon heute sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für OLEDs, aber für die meisten industriellen Anwendungen sind sie noch zu instabil und zu teuer. Vermutlich werden sie das auch noch auf längere Sicht bleiben.

Eine in ihrer Schnelligkeit doch etwas überraschende Entwicklung beobachten wir bei den »Stretched Displays«. Anfangs vor allem im Bereich der Spieleautomaten anzutreffen, kommen sie inzwischen nach und nach immer mehr auch in Fast-Food-Restaurants, Kantinen, öffentlichen Verkehrsmitteln oder auch Hinweisschildern zum Einsatz, bei denen die dargestellte Information häufig geändert werden muss, z.B. auf Ausstellungen oder Messen. Das steigende Kundeninteresse an solchen Digital-Signage-Anwendungen hat dazu geführt, dass die in unterschiedlichsten Formaten wie z.B. 21:3; 16:3 oder 14:5 erhältlichen Stretched Displays inzwischen nicht mehr nur von wenigen Spezialisten wie Tovis angeboten werden, sondern auch das Portfolio namhafter Anbieter wie AUO, LG Display oder Mitsubishi ergänzen. Auch NLT führt gerade eine Bedarfsanalyse durch und wird sich vermutlich schon in Kürze ausführlicher mit diesem Thema auseinandersetzen. 

Ist die 3D-Darstellung von Bildern inzwischen auch ein Thema für Industrieanwendungen?

Jein. Die zwei aus der TV-Technik bekannten Varianten mit Shutterbrille sind für industrielle Anwendungen wenig geeignet. Vielversprechender scheint hier die von NLT favorisierte Parallax-Barrier-Technologie, die über interne Linsen jeweils ein Bild für das linke und rechte Auge bereitstellt. Mittels dieser Technik kann der Betrachter ein 3D-Bild aus verschiedenen Blickwinkeln erkennen, ohne dass er hierfür eine spezielle Brille benutzen muss, aber leider steht Interessenten bisher nur eine 7.2“-Version dieses 3D-Displays in Produktionsstückzahlen zur Verfügung, eine 12,1“-Version wartet mangels nennenswerter Nachfrage noch in der Schublade auf seine Markteinführung. AUO hatte vor einigen Jahren auch schon einmal einen ersten Anlauf in Richtung 22“-3D-Bildschirm unternommen. Auf Grund des sehr geringen 3D-Effekts fand dieser allerdings bei den Anwendern keinen Anklang und wurde deshalb wieder vom Markt genommen.

Wie sieht es im Hinblick auf neue Schnittstellen wie den embedded Display Port aus? Gehört LVDS schon bald der Vergangenheit an? 

Das glaube ich nicht. Fakt ist allerdings: Seit Intel die Unterstützung der LVDS-Schnittstelle durch seine Prozessoren abgekündigt hat, steht eDP (embedded Display Port) auf der Wunschliste der Embedded-PC-Hersteller und -Anwender. Nach einigem anfänglichen Zögern reagieren jetzt einige Hersteller und kündigen an, dass diese Schnittstelle, die bei Notebook-Displays bereits seit geraumer Zeit zum Standard gehört, mittelfristig auch als Ergänzung zur LVDS-Schnittstelle für Teile der Industrieversionen in Betracht gezogen wird. 

Gibt es aussterbende Display-Typen?

Ja, inzwischen haben alle TFT-Hersteller, die MSC Technologies im Lieferprogramm hat, ihre Displays mit CCFL-Backlight abgekündigt und zum Teil die Produktion auch bereits eingestellt. Auch die Verfügbarkeit von Displays mit TTL/CMOS-Schnittstelle wird immer geringer. Lediglich Displays mit niedrigen Auflösungen unterstützen diese Schnittstellenversion noch. Stark rückläufig ist darüber hinaus das Angebot an transflektiven Displays, also Displays, die auch noch mit ausgeschaltetem Backlight ein erkennbares Bild darstellen können. In vielen Applikationen werden heute alternativ sogenannte Sunlight-Readable-Displays verwendet, die technologisch einfacher aufgebaut sind und in oft trotzdem ihren Zweck erfüllen. Klar marktführend in diesem Bereich ist derzeit das Unternehmen NLT Technologies, dass mit seiner »Enhanced View Technology (EVT) für fast jede Displaygröße von 5.7“ bis 15“ auch eine solche sonnenlichttaugliche Version anbietet. Eine ähnliche Technologie für großflächige Displays bis 72“ Bildschirmdiagonale bietet auch noch der koreanische Hersteller Daewon mit seiner SolarView-Linie an.

Aus welchen Bereichen bekommen Sie die meisten Support-Anfragen? 

Einen immensen Support verlangen nach wie vor viele kundenspezifische Lösungen, allen voran mit passiven Displays realisierte Applikationen. Hier müssen zwischen Kunden, Distributor und dem Hersteller oft erst einmal viele große und kleine technische Details geklärt und abgestimmt werden – ein Prozess, der sich über viele Wochen, mitunter Monate hinziehen kann. Professionelle Unterstützung von unseren Spezialisten benötigen auch immer mehr Touch-Screen-Anwender. Offensichtlich gehen viele Entwickler irrtümlich davon aus, dass der Umstieg von einer resistiven oder kapazitiven Touch-Technologie auf Projected Capacitive Touch ebenso unproblematisch ist wie das Austauschen eines Monitors. Hier spielen jedoch viele Faktoren eine Rolle, die man bei den herkömmlichen Touch-Technologien getrost vernachlässigen konnte, beispielsweise Gehäuse, EMI des Displays, Verschraubung u.v.m. Das Prinzip »Erst fragen, dann handeln« kann hier mitunter sehr viel Geld sparen helfen. 

 

Das Interview führte Karin Zühlke


  1. 100 Millionen Euro Jahresumsatz in spätestens drei Jahren
  2. Weitere Trends

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