Würth Elektronik holt Bürklin an Bord

»Industriebranche in Zentraleuropa setzt mehr auf Elektronik«

18. Dezember 2023, 15:00 Uhr | Karin Zühlke
Besiegelten jüngst die Partnerschaft beider Unternehmen: Jürgen Lampert, Bürklin Elektronik, und Lars Fahrbach, Würth Elektronik (rechts)
© Bürklin Elektronik / Würth Elektronik

Bürklin Elektronik und Würth Elektronik haben ein Distributionsabkommen geschlossen. Bürklin ist damit einer der wenigen autorisierten Partner, die die WE-Marke vertreten. Was erwarten die Partner von ihrer Zusammenarbeit?

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Jürgen Lampert, CEO Bürklin Elektronik, und Lars Fahrbach, VP Würth Elektronik Group Global Distribution and New Markets, antworten.

Markt&Technik: Auf welche Regionen erstreckt sich die Partnerschaft?

Jürgen Lampert, Bürklin Elektronik: Stand heute hauptsächlich auf die D-A-CH-Region.

Welche und wie viele Produkte umfasst das Abkommen?

Lampert: Ab sofort führen wir 7500 Würth-Elektronik-Produkte aus dem Würth-Elektronik-Portfolio. Alle Produkte sind ohne Mindestbestellmenge ab Lager verfügbar. Davon versprechen wir uns sehr viel. Das Abkommen umfasst grundsätzlich die komplette Palette von Würth-Elektronik-Produkten, unter anderem passive Bauelemente, Steckverbinder, Verbindungssysteme, Kondensatoren, Induktivitäten, Befestigungsmaterial, Flachbandkabel, LEDs, konfektionierte Kabel, Netzsteckverbinder und Schalter.

Wie gut sind die Produkte derzeit verfügbar?

Lampert: Wie bereits erwähnt finden unsere Kunden ab sofort ca. 7500 Würth-Elektronik-Produkte direkt in unserem Onlineshop auf www.buerklin.com

Welche strategischen Ziele sind für Würth Elektronik mit der Erweiterung des Vertriebsnetzwerks um Bürklin Elektronik verbunden?

Lars Fahrbach: »Globally available and locally present« – das ist der Grundsatz, den wir bei der Würth Elektronik vertreten. Der Anschluss von Bürklin Elektronik an unser Distributionsnetzwerk ermöglicht unseren Kunden in Zentraleuropa einen noch effizienteren Zugang zu Würth-Elektronik-Bauteilen. Darüber hinaus verfügt Bürklin über eine etablierte Reputation und eine starke Präsenz im Bereich elektronischer Bauelemente. Unser breites Produktportfolio ist gespickt mit innovativen Technologien wie Wireless-Modulen, MEMS-Sensoren, DC/DC-Wandlern mit integrierten Magnetics und den neuesten Spulen für GaN- oder SiC-Applikationen.

Dass der Bürklin-Kundenstamm durch die Partnerschaft nun auch darauf Zugriff hat, stärkt einerseits das Angebot von Bürklin und bietet gleichzeitig unseren Kunden in der DACH-Region einen weiteren attraktiven Bezugskanal. Unsere Zusammenarbeit mit Bürklin Elektronik ist somit ein wichtiger Schritt auf dem Weg, unser Ziel der globalen Verfügbarkeit und lokalen Präsenz zu erreichen und die Bedürfnisse unserer Kunden bestmöglich zu erfüllen und weiter auszubauen.

Was gab den Ausschlag für die Zusammenarbeit auf beiden Seiten?

Lampert: Wir haben uns in beinahe 70 Jahren einen hervorragenden Ruf für erstklassige Produkte und herausragenden Kundenservice erarbeitet. Würth Elektronik ist ein angesehener Hersteller von elektronischen und elektromechanischen Bauelementen. Da lag die Entscheidung zur Zusammenarbeit auf der Hand. Gemeinsam konzentrieren wir uns darauf, unseren Kunden den bestmöglichen Service und eine effiziente Beschaffung von Bauteilen zu gewährleisten.

Fahrbach: Seitens Würth Elektronik beobachten wir ständig unseren Markt und halten ein enges Netzwerk zu allen Vertriebskanälen sowie unseren Kunden. Dabei haben wir immer öfter als Feedback erhalten, dass unsere Produkte bei Bürklin fehlen. Gleichzeitig sind wir bei Würth Elektronik davon überzeugt, dass Menschen, welche die Visionen und Grundsätze einer Organisation leben, den Unterschied machen. Dass Bürklin diese Überzeugung teilt, hat die finalen Weichen für unsere Partnerschaft gestellt.

Gab es vor der Vereinbarung schon eine punktuelle Zusammenarbeit?

Lampert: Nein.

Wie sieht die Vertriebsstrategie von Würth Elektronik aktuell aus? Würth Elektronik ist ja eigentlich bekannt für den direkten Vertrieb. Wird sich das künftig ändern?

Fahrbach: Der direkte Vertrieb und die technische Beratung sind und bleiben das Herz unserer Strategie. Das Wort »bekannt« kommt von kennen. Wir geben gerne jedem Kunden die Möglichkeit, einen Teil unseres Unternehmens kennenzulernen und zu verstehen, wer wir sind. Darüber hinaus möchten wir unseren Kunden, sei es in unserer Nachbarschaft oder auch an den entlegensten Stellen der Welt, unterstützende Bezugskanäle zur Verfügung zu stellen, die unseren Service noch weiter stärken oder verbessern, beispielsweise mit einem engeren Netz an Logistik-Standorten oder eben auch in erweiterter digitaler Präsenz. Wir verfolgen das Ziel einer Omnichannel-Strategie und arbeiten täglich daran, dass unsere Vertriebspartner in der Distribution lückenlos mit uns vernetzt und damit eine erweiterte Präsenz von uns sind.

Wo, also auf welchen Märkten, sehen Sie noch Potenzial, die Kundenbasis zu erweitern?

Fahrbach: Wir sind uns sicher, gemeinsam noch neue Kunden in der D-A-CH-Region zu finden und von unserem Serviceangebot überzeugen zu können. Die Industriebranche in Zentraleuropa setzt immer mehr auf Elektronik – sei es die Implementierung erster elektronischer Sensoren in mechanischen oder hydraulischen Prozessen bis hin zur Einbeziehung von KI und Machine-Learning in wichtige Produktionsprozesse. Der Bedarf an Elektronik, aber auch an Know-how, wird steigen. Zusammen mit Bürklin möchten wir nicht nur den Bedarf an Komponenten decken, sondern auch gemeinsam als Know-how-Träger der Branche zur Seite stehen.

Elektromechanische Produkte sind zwar nicht so anspruchsvoll beim Design-in wie Halbleiter, dennoch gibt es bei den Kunden Beratungsbedarf. Wie setzen Sie diesen bei Bürklin um?

Lampert: Wir legen sehr viel Wert darauf, den Kunden alle Daten des Herstellers zur Verfügung zu stellen. Dies bedeutet, die wichtigsten Parameter werden als Content hinterlegt und weitere Informationen stehen im Download-Bereich als Datenblatt zur Verfügung. Sollten die Kunden darüber hinaus weitere Informationen benötigen, stehen wir auch im engen Austausch mit Würth Elektronik, sodass wir den Kunden in allen Belangen unterstützen können.

Was erwarten Sie als Hersteller von Bürklin Elektronik im Hinblick auf den Kunden-Support?

Fahrbach: Unsere Erwartungen richten sich vor allem an einen effizienten Kunden-Support, der auf Verfügbarkeit, schnelle Lieferungen und korrekte sowie aktuelle Produktinformationen setzt. Dies umfasst eine zeitnahe Bereitstellung bestellter Bauteile sowie die ständige Aktualisierung und Verfügbarkeit von Produktinformationen online. Die Gewährleistung dieser Aspekte wird unseren Kunden einen reibungslosen Zugang zu unseren Produkten ermöglichen und ihre Bedürfnisse bestmöglich erfüllen.

Was erwartet Bürklin Elektronik umgekehrt an Hersteller-Unterstützung für ein gutes Gelingen der Partnerschaft?

Lampert: Wir arbeiten sehr offen in der Kommunikation und partnerschaftlich mit Würth Elektronik zusammen. Das ist für beide Unternehmen eine Win-Win-Situation.

Und was ist das mittelfristige Ziel der Zusammenarbeit?

Lampert: Unser Ziel ist es, die Partnerschaft mit Würth Elektronik kontinuierlich weiter auszubauen, umweltfreundliche Lösungen zu entwickeln, Ressourceneffizienz zu fördern und somit unseren Kunden ein Rundum-Paket an die Hand zu geben.

Fahrbach: Das Ziel für uns ist eine vitale und aktive Partnerschaft, die sich stetig weiterentwickelt. Das umfasst nicht nur die Erweiterung der angebotenen Produkte und des Portfolios, sondern auch gemeinsam unseren Kunden neue Services und Dienstleistungen anzubieten. Darüber hinaus möchten wir auch Bürklin auf ihrem Weg unterstützen, ihre Marke auf europäischer Ebene zu stärken.


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