»Wir konzentrieren uns bewusst auf einen Hersteller«

Glyn setzt im Wireless-Segment auf Tiefe anstatt Breite

19. April 2012, 19:01 Uhr | Karin Zühlke
Zu den interessanten Neulingen von Sierra Wireless gehört zum Beispiel das AirPrime WS6318: Das Modul ist zwar nicht programmierbar, aber ist das derzeit laut Angaben von Sierra Wireless marktweit kleinste 2G Mobilfunkmodul, das sich besonders für Low-Cost-Anwendungen eignet.
© Glyn

Die Wireless-Linecard von Glyn liest sich kurz und bündig, denn mit Sierra Wireless hat der Spezialdistributor seit 10 Jahren »nur« einen Hersteller für dieses Segment im Programm. Und das nicht etwa, weil es an potenziellen Partnern mangelt. Glyn konzentriert sich ganz bewusst auf einen Hersteller in diesem Bereich, um den Support auch in der technischen Tiefe auf Hard- und Softwareebene zu gewährleisten.

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Dass dieses Engagement hinsichtlich der technischen Unterstützung von Kundenprojekten nicht selbstverständlich ist, weiß Uwe Freyer, Area Sales Manager Central Europe des kanadischen Wireless-Herstellers, nur zu gut. Er würdigt Glyn ausdrücklich als den versiertesten Distributor in »seinem« Vertriebsgebiet wenn es um technisch kompetente Unterstützung für das Betriebssystem Open-AT geht. Im Zuge dessen verlieh Sierra Wireless Glyn unlängst auch den Open AT Excellence Award für den Vertrieb der Open-AT-Plattform und die dedizierte Beratung. Die Spezialität von Sierra Wireless – oder kurz SWI – ist es, die für die eigentliche GSM-Übertragung nicht genutzte Rechenleistung der modulinternen ARM9- und ARM11-µController dem Nutzer über das M2M-Echtzeitbetriebssystem Open AT für seine Applikation zu Verfügung zu stellen. Bisher gab es das ausschließlich für den 2G-Bereich, mit einer bis zu ca. 85 MIPS von der Applikation nutzbaren Rechenleistung.

Seit kurzem ist Open AT nun auch für 3G-Wireless-Produkte verfügbar. Glyn hat das Betriebssystem in Deutschland Ende Februar exklusiv auf der Fachmesse embedded world vorgestellt. »Auch bei »traditionellen« 2G-(GPRS-)Applikationen wie beim Metering und in industriellen Kontrollanwendungen geht der Trend mehr und mehr in Richtung 3G. teils veranlasst durch größere zu übertragende Datenmengen, teils aber auch durch die durchaus berechtigte Befürchtung, dass 2G-Netze künftig nicht mehr ausgebaut und irgendwann sogar abgebaut werden«, erklärt Freyer. Das AT&T-Netz in den USA ist hierfür laut Freyer ein erstes und sehr wichtiges Beispiel. »Wer also mit seiner Applikation den Schritt über den großen Teich machen möchte, kommt künftig um 3G nicht mehr herum!« Open AT OS für 3G Wireless stellt mobile Dienste (Voice Call, Daten, SMS) und TCP/IP-Konnektivität nativ bereit und bietet Zugriff auf Hardware-Quellen, für die Entwickler normalerweise einen Extra-Prozessor benötigen würden. Dank Open AT OS können Funkmodule als unabhängige Prozessoren für einfachere  Applikationen oder als zusätzlicher Prozessor für komplexere Systeme genutzt werden.

»Das spart zunächst einmal Kosten, weil für eine  Applikation u.U. kein separater Mikrocntroller mehr notwendig ist, da die gesamte Applikation auf dem µC des Mobilfunkmoduls läuft«, erklärt Freyer. Weiteres Sparpotenzial sieht Freyer aber auch beim Platzbedarf, bei der Bestückung und beim Test. Aber auch wenn der Kunde es vorzieht, seine Applikation in einen extra Applikationscontroller zu integrieren, kann der modulinterne µC z.B. für Redundanzen verwendet werden, die einen Zugriff auf das System auch dann noch erlauben, wenn der Hauptprozessor innerhalb der Applikation ausgefallen ist. Alle 3G-M2M-Module von SWI sind darüberhinaus mit den »Airprime Management Services« ausgestattet. Über diese Dienstleistungssoftware lässt sich das Modul nicht nur überwachen und konfigurieren, sondern es können hiermit bei Bedarf auch F/W-Updates und Updates der Applikationssoftware über die Luftschnittstelle als S/W-Patches aktualisiert werden. Das fällt vor allem bei durchzuführenden S/W–Änderungen an Systemen ins Gewicht, die bereits ausgeliefert wurden und die über mehrere Länder oder gar Kontinente verteilt sind.    

 




  1. Glyn setzt im Wireless-Segment auf Tiefe anstatt Breite
  2. Innovative Produkte sind nur die halbe Miete
  3. Technische Tiefe anstatt breite Lincecard

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