„Im Automotive-Bereich sind derzeit Connectivity und Sicherheit – sowohl im Sinne von Safety (Betriebssicherheit) als auch im Sinne von Security (Datensicherheit) – die großen Themen und damit auch in der Automotive-Distribution die Markttreiber“, erklärt Pierre Laboisse, Senior Vice President & General Manager bei NXP Semiconductors (Bild a).
Durch diese Entwicklung gebe es interessanterweise aufsteigende Unternehmen, die man als Hersteller noch gar nicht kenne. Und genau an diesem Punkt entwickle sich aus der Partnerschaft zwischen NXP und EBV eine Win-Win-Situation, da EBV mit seinem breiten Kundennetzwerk für diese Unternehmen der richtige Ansprechpartner sei. Die Distribution habe sich zudem in den letzten Jahrzehnten drastisch gewandelt, betont Laboisse: „Wir brauchen einen Distributor, der quasi eine Erweiterung von NXP darstellt, der über sein Produkt- und Marktverständnis so eng mit unseren Technikern verbunden ist, dass wir als ganz natürliche Konsequenz eng zusammenarbeiten – und genau das ist bei EBV der Fall“. EBV zeichne sich durch seine Langzeit-Verpflichtungserklärung, seine Fokussierung und seine Kontinuität bei seinen Aktivitäten aus. Gerade im Automotive-Bereich sei ein langfristiges loyales Engagement gefragt, denn Investitionen in diesem Bereich würden sich bekanntlich erst nach etwa drei bis fünf Jahren lohnen, wenn überhaupt. Noch vor drei Jahren habe das Ökosystem der Autobranche noch so ähnlich ausgesehen wie vor 50 Jahren – von einigen Firmenkäufen, Fusionen und Umstrukturierungen einmal abgesehen. Denn jetzt kämen Unternehmensnamen ins Spiel, von denen sich früher niemand im Geringsten hätte vorstellen können, dass sie im Automotive-Geschäft einmal eine Rolle spielen würden. Einige dieser Unternehmen, beispielsweise Google, seien sehr bekannt, einige praktisch unbekannt.
Neue Komplexität, neues Timing
Den Gedanken der immensen Dynamik in der Automobilbranche greift auch Thomas Staudinger auf, der als Vice President Vertical Segments bei EBV Elektronik tätig ist (Bild b). Seiner Überzeugung nach spielen im Automobilgeschäft zunehmend komplexere Lösungen eine Rolle, beispielsweise die sogenannten Near-Field-Communication-Systeme. Ein gutes Beispiel hierfür sei ein Projekt, an dem EBV und NXP gerade arbeiteten. Es habe Vorfälle gegeben, in denen Kunden bei Mietwagenfirmen ihr Mietauto mit anderen, qualitativ weniger hochwertigen Reifen wieder abgegeben hatten. „Aus diesem Grunde“, führt Staudinger weiter aus, „benötigen die Autovermieter nun ein System, mit dessen Hilfe sich jeder einzelne Reifen eindeutig identifizieren lässt. Wir haben als Lösung einen kleinen RFID-Tag, also eine spezielle NFC-Lösung vorgeschlagen, die im Reifen integriert wird.“
Auch das Timing habe sich in der Automobilindustrie entscheidend verändert, hob Frank-Steffen Russ hervor, der als Director Vertical Segment Automotive bei EBV Elektronik arbeitet (Bild c): „Früher betrug die Entwicklungszeit eines Fahrzeugs mindestens acht Jahre, aber schon jetzt liegt sie nur noch bei etwa drei Jahren. Daher müssen die ausgewählten Lösungen jetzt von Anfang an passen, weil zum Experimentieren keine Zeit mehr bleibt.“
Partnerschaft wird sich vertiefen
EBV und NXP arbeiten schon seit vielen Jahren eng zusammen, und diese Zusammenarbeit wird in Zukunft noch enger gestaltet werden: „Unsere Produktlinien- und Marketing-Teams werden gemeinsam an den Möglichkeiten und Lösungen der Zukunft arbeiten“, berichtet Drue Freeman, der als Senior Vice President Global Automotive Sales & Marketing bei NXP Semiconductors agiert (Bild d). „Wir müssen sicherstellen, dass die Ingenieure und das Verkaufspersonal bei EBV das Rüstzeug haben, um die neuen Möglichkeiten auf dem Markt auch rundum aufnehmen zu können.
Dazu führen wir gemeinsame Kundenbesuche und Schulungen durch und geben EBV zu einem sehr frühen Zeitpunkt Zugang zu unseren Produktinfos.“ Pierre Laboisse bringt die Besonderheiten der NXP-EBV-Kooperation abschließend auf den Punkt: „Die Beziehung zwischen NXP und EBV ist aus meiner Sicht mit dem Platin-Status bei Fluggesellschaften vergleichbar, den nur ganz wenige bekommen.“