Dem Thema EMV-Schutz wird von vielen, vor allem mittelständischen Unternehmen immer noch zu wenig Beachtung geschenkt – Produkte erfüllen oftmals nicht die nötigen Anforderungen. 2016 rückt der Strahlenschutz bei Industriegehäusen jedoch verstärkt in den Fokus: Jetzt löst die bereits verabschiedete EMV-Richtlinie 2014/30/EU die alten Richtlinien 89/336/EWG und 2004/108/EG ab. Bis spätestens 20. April 2016 musste man als Voraussetzung für das CE-Zeichen im Rahmen der CE-Gesetzgebung Auflagen umsetzen, die den Schutz der Stromversorgungs- und Telekommunikationsnetze sowie der an diese Netze angeschlossenen Geräte vor elektromagnetischen Störungen vorschreiben. Grund für die umfangreiche Richtlinien-Anpassung sind laut VDE die wechselseitige elektromagnetische Beeinflussung zwischen Systemen und das damit verbundene Gefahrenpotenzial: Im Ernstfall kann eine elektromagnetische Störung zu Totalausfällen von Systemen und zu hohen Sach- und Vermögensschäden führen. Auch äußere Einflüsse und Angriffe spielen eine wachsende Rolle – egal, ob es sich um Störsignale, Abhöraktionen oder Datenklau handelt.
Wer sich rechtzeitig um einen bestmöglichen EMV-Schutz kümmert, trägt wesentlich zum Schutz bei. „Hier ist Vorsorge besser als Nachsorge“, sagt Annette Landschoof (Bild 3), Produktmanagerin Schukat. Um sich einen zeitaufwändigen und kostenintensiven Vergleich der unterschiedlichen Abschirmungsmöglichkeiten zu sparen, lohne es, von Anfang an auf eine effektive EMV-Abschirmung bei Gehäusen zu setzen. Vom Muster bis zur Serie können Kunden bei Schukat ihren Bedarf an EMV-beschichteten Gehäusen von Streitbürger decken. Bereits 25 Größen aus dem Standardsortiment bietet der Distributor an, doch auch Sonderbeschaffungen ab mittleren Mengen erreichen in kurzer Zeit den Kunden.
Potenzial für die Zukunft
Bei der Streitbürger-Gehäuseserie „Made in Germany“ liegt der Fokus auf Qualität: Sie wird durch ein Nut- und Federsystem hochschlagfest, spritzwassergeschützt und besonders robust gefertigt. Zusätzlich verwendet der Hersteller Stabilisatoren im Inneren und spannt die Gehäuse nach dem Spritzen. Damit verhindert er ein Verziehen beim Auskühlen und gewährleistet eine hohe Passgenauigkeit – ein Plus gegenüber der Massenware. Während es im Standardsortiment aktuell zwei verschiedene Gehäusedome für die Leiterplatinenbefestigung gibt, lassen sich die Platinenaufnahmen auch kundenindividuell auf verschiedene Platinen abstimmen und anpassen. Dabei bestimmen kurze Vertriebswege die Exklusiv-Kooperation zwischen deutschem Distributor und Hersteller.
Mit dem Beschichtungsverfahren kann man neben allen Kunststoffen wie Duro-, Thermoplaste oder Elastomere auch noch Papier, Holz, Keramik und Flies beschichten. Während alternative Methoden lediglich eine Schichtdicke von 25 µm besitzen, erreicht die Streitbürger-Beschichtung eine extrem hohe Dicke von 100 µm. Diese Schicht ermöglicht sogar ein Löten, ohne den Faradayschen Käfig zu beschädigen.