Der Preis für Tantal ging in den letzten Jahren dramatisch in die Knie: Der Rückgang des Bauelementemarktes, die Weltwirtschaftskrise und Chinas Bemühungen seinen Tantalbedarf durch Einfuhren aus dem Kongo oder Ruanda zu decken, ließen den Preis für das begehrte Erz drastisch sinken. Tantal aus dem Kongo gilt allerdings als »Blut-Tantal« und ist für europäische und amerikanische Produzenten aus ethischen Gründen nicht zugänglich. Verglichen mit australischem Tantal kostet ein Kilogramm des Erzes im Kongo nur ein Viertel. Kongolesische Rebellen finanzieren mit den Einnahmen seit Jahren ihre Waffenkäufe.
Neben der Konkurrenz aus Afrika machten der schwache Dollar und die hohen Förderkosten aufgrund steigender Energiepreise, eine wirtschaftliche Förderung des Tantals in den nachfrageschwachen Jahren für die Australier immer unattraktiver. Das hohe Angebot aus dem Kongo ließ den Preis für Tantal auf ein Niveau sinken, mit denen die übrigen Minen kaum mehr konkurrieren konnten.
Talison Minerals, Betreiber der weltweit wichtigsten Tantal-Minen in Perth, Australien, zog infolgedessen vor zwei Jahren die Notbremse und stellte die Förderung ein. Damit fiel der Hauptanteil der weltweiten Produktion des strategischen Metalls weg. Auch diverse kleinere Produzenten reduzierten ihre Fördermengen oder gaben die Verarbeitung ganz auf. Während der Krise war dies nicht weiter schlimm. Die geringe Nachfrage konnte geraume Zeit über die Lagerbestände gedeckt werden. Die schnelle Erholung der Elektronikindustrie hat diese Situation jedoch jäh beendet.
Im Jahr 2009 lag Fördermenge Tantal des Hauptproduzenten Australien bei 560 t, gefolgt von Brasilien mit 180 t und der Demokratischen Republik Kongo mit 100 t, Ruanda mit 100 t sowie Kanada mit 40 t.