Der Markt zeigt Stärke

»Alles was die Kunden an Ware bekommen, verbauen sie sofort«

15. Juli 2010, 12:32 Uhr | Carmen Skupin
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Europa ist hervorragend positioniert

Könnte der schwache Euro verbunden mit den Krisen in Griechenland und einigen anderen europäischen Ländern erneut für Unsicherheit und mangelndes Vertrauen sorgen?

Dies hat einen Einfluss auf uns als Endverbraucher, aber nicht auf die Industrie mit Ausnahme von Automotive. Die Industrie ist getrieben von Investitionen in Europa, aber insbesondere von denen in Asien und Amerika und dort boomt das Geschäft, es wird immer mehr investiert. Europa ist hervorragend positioniert und Deutschland spielt durch seine starke Stellung im Industrie- und Automobilmarkt ganz vorne mit. Die Situation sieht sehr gut aus.

Hat der Downturn die Geschäftsmodelle oder die Infrastruktur der Distribution in irgendeiner Weise verändert?

Nein, das kann ich nicht beobachten. Die Konsolidierung schreitet weiter voran, nach jeder Krise gibt es ein bis zwei Distributoren weniger im Markt. Aber grundsätzlich haben die Trends in Europa Bestand: Größere Kunden verlangen nach immer mehr globaler Unterstützung, gleichzeitig benötigt ein großer Teil der Kunden lokale Unterstützung und immer mehr technischen Support, da die Hersteller sich spezialisieren und immer weniger Ressourcen in Europa vorhalten.

Geben die Hersteller aufgrund limitierter Ressourcen vor Ort mehr Geschäft in die Distribution?

Wir sehen eine fortschreitende Konsolidierung der Distributionsnetzwerke. Das heißt ein Hersteller reduziert die Zahl seiner Distributoren von vier auf drei oder von drei auf zwei. Dieser Trend setzt sich fort. Wir beobachten außerdem, dass Hersteller passiver und elektromechanischer Komponenten rascher das Modell aus der Halbleiterbranche umsetzen, sprich mehr Geschäft und mehr Kunden in die Distribution geben. Speziell bei den passiven Bauelementen geht es um Produkte von sehr geringem Preis mit vergleichsweise hohen Handling- Kosten. Das Einsparpotenzial, das sich durch einen hohen Distributionsanteil ergibt, erkennen diese Herstellern mittlerweile sehr deutlich. Die Trends im Markt haben sich durch die Krise nicht geändert, höchstens etwas beschleunigt.


  1. »Alles was die Kunden an Ware bekommen, verbauen sie sofort«
  2. Produktionskapazitäten hinken hinterher
  3. Europa ist hervorragend positioniert
  4. Europa ist wettberwerbsfähiger geworden
  5. Akquisitionen stehen nicht mehr so im Fokus

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