Als Systemlieferant für Hybrid-Systeme verantwortet ZF dabei die Integration des Energiespeichers in das Gesamtsystem. Dieses besteht aus Parallell-Hybrid-Getriebe, Wechselrichter, Hybrid-Steuergerät inklusive Hybrid-Strategie sowie dem Lithium-Ionen- Energiespeicher mit Speicherelektronik von Continental. Folglich entwickelt und führt ZF auch die Tests durch, um sicherzustellen, dass die Lithium-Ionen-Batterietechnik und andere Hybrid-Komponenten den Anforderungen im Nutzfahrzeugbereich gerecht werden. Continental übernimmt den größten Teil der in drei Paketen definierten Arbeitsschwerpunkte: Die Entwicklung der Batteriekomponenten mit einem herstellungsoptimierten Produkt-Design sowie die notwendigen Fertigungs-, Montage- und Prüfverfahren. Als dritter Projektpartner ist ads-tec verantwortlich für die Entwicklung und Erprobung automatisierter Produktions- und Prüftechnologien.
"Mit FUEL erarbeiten sich alle Projektpartner die Basis für neues Know-how an Produktionstechnik zur Herstellung von Energiespeichersystemen für Hybrid-Nutzfahrzeuge", ergänzt Thomas Speidel, Geschäftsführer von ads-tec. "Bei der gesamten Projektdurchführung ist ein hohes Maß an Simultaneous Engineering gefordert, also eine gleichzeitige Neuentwicklung von Montage- und Fügeprozess-Abläufen. Sollte die Validierung Probleme aufzeigen, ist nicht auszuschließen, dass dies auch eine Anpassung des Verfahrens oder eine Design-Änderung der betroffenen Bauteile nach sich zieht."
Nach Abschluss des Förderprojektes im Sommer 2011 soll die technische Weiterentwicklung der erreichten Arbeitsergebnisse bis hin zu einer Industrialisierung für verschiedenste Kundenprojekte, mit dem Ziel einer Serienfertigung von Energiespeichern für Nutzfahrzeuge am Standort Deutschland, vorangetrieben werden. "In allen Märkten sind die deutschen Automobilzulieferer und Maschinenbauer nach wie vor wichtige Partner der globalen Automobilindustrie. Somit stellt FUEL für die beteiligten Firmen ein Sprungbrett zu entsprechendem Marktpotential für nachhaltiges Wachstum an deutschen Standorten dar", so Bert Hellwig, Leiter Basisentwicklung Hybrid für Nutzfahrzeuge bei ZF Friedrichshafen. Geplant ist ein Energiespeichersystem, das sich flexibel in verschiedene Fahrzeugkonzepte integrieren lässt und dabei eine Leistung von 60 kW liefert. Damit liegt das Batteriesystem über den derzeit im Pkw-Bereich verwendeten Lithium-Ionen-Energiespeichern. In leichten Lkws, die im Verteilerverkehr in den Ballungsgebieten eingesetzt werden, soll zudem ein Energiespeichersystem für den Hybrid-Antrieb integriert werden, das darauf ausgelegt ist, den Verbrennungsmotor vor allem beim Anfahren und im niedrigen Drehzahlbereich zu unterstützen. Außerdem wollen die Partner ein System für Anwendung in Stadtbussen entwickeln, bei dem zwei Energiespeicher in einem System untergebracht sind und insgesamt eine Leistung von 120 kW liefern, da diese auch im rein elektrischen Fahrbetrieb anfahren sollen.