Autobesitz vor Klimaschutz?

So steht die Jugend zum Thema Führerschein und Co.

26. Juli 2022, 14:46 Uhr | Kathrin Veigel
Das eigene Auto und der Führerschein haben bei jungen Menschen nicht an Bedeutung verloren, wie eine Umfrage von mobile.de herausgefunden hat.
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Wie die Jugend zu automobilen Fragen steht, hat mobile.de genauer untersucht. Ergebnis: Drei von vier Deutschen zwischen 16 und 25 Jahren haben einen Pkw-Führerschein. Dessen Besitz ist dabei sogar unabhängig davon, ob sich der Wohnort in der Stadt oder auf dem Land befindet.

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Das Auto ist Generationensache? Von wegen! 76,1 Prozent der 16- bis 25-Jährigen haben bereits eine gültige Fahrerlaubnis für den Pkw und knapp jeder Fünfte (18,9 Prozent) möchte diese künftig noch erwerben. Dagegen gaben in einer aktuellen Umfrage von mobile.de nur 4,8 Prozent an, weder einen Führerschein zu besitzen noch in absehbarer Zeit einen machen zu wollen.

Dabei ist der Führerscheinbesitz laut Umfrage bei der Jugend nicht zwingend von der Wohnregion abhängig: Während 79,1 Prozent der ländlich lebenden Jugendlichen angeben, eine Fahrerlaubnis zu besitzen, ist der Anteil bei Großstädtern gleichen Alters mit 76,1 Prozent ähnlich hoch.

Ein Unterschied findet sich hingegen in puncto Autobesitz: Mehr als die Hälfte (62,9 Prozent) der 16- bis 25-jährigen Landbewohner mit Fahrerlaubnis haben ein eigenes Auto, unter den Großstädtern sind es immerhin 46,6 Prozent. Jeder fünfte Autofahrer (20,5 Prozent) zwischen 16 und 25 Jahren, der über kein eigenes Fahrzeug verfügt, hegt allerdings den Wunsch nach einem eigenen Auto. Nur 13,8 Prozent geben an, dass sie sich kein eigenes Auto anschaffen wollen – der größte Anteil davon lebt in der Stadt (18,8 Prozent).

Eigenes Auto ist Verkehrsmittel Nummer 1

Wer ein Auto besitzt, fährt es auch: Am häufigsten bewegt sich die jüngere Generation im Alltag mit dem eigenen Fahrzeug fort (63,6 Prozent). Danach folgen der ÖPNV (54,6 Prozent) und das Fahrrad (53,1 Prozent). Fast jeder Dritte (29,7 Prozent) greift alternativ auch auf das Auto von Eltern, Freunden oder Bekannten zurück. Carsharing hingegen steht nur bei 4,7 Prozent der 16- bis 25-Jährigen auf der Liste der regelmäßig genutzten Verkehrsangebote und rangiert damit noch hinter E-Rollern (6,7 Prozent).

Die meisten Befragten nutzen das Auto im Alltag für Einkäufe (65,3 Prozent), Besuche bei Freunden (63,6 Prozent), für Urlaubstrips (39,1 Prozent) oder um zur Schule oder Universität zu fahren (30,3 Prozent).

Die Bereitschaft, vom eigenen Auto auf ein anderes Verkehrsmittel umzusteigen, ist bei jüngeren Autofahrern allerdings deutlich höher als bei älteren: Während 33,5 Prozent der 16- bis 25-Jährigen dazu bereit wären, sind es unter den 26- bis 67-Jährigen nur 24,4 Prozent. Als größte Motivatoren für einen Verkehrsmittelumstieg werden Geldersparnis (78,7 Prozent), Umweltschutz (69,6 Prozent) und das allgemein zu hohe Verkehrsaufkommen in der Stadt (38,1 Prozent) genannt.

Umweltschutz ist keine Generationenfrage

Zwar sind wasserstoffbetriebene Autos laut der Gesamtheit der Befragten der Antrieb mit dem meisten Zukunftspotenzial (35,4 Prozent), allerdings sind die Jüngeren beim E-Antrieb insgesamt optimistischer als die Älteren. 26,7 Prozent der 16- bis 25-Jährigen sehen den vollelektrischen Antrieb als besonders zukunftsweisend, bei der Gruppe ab 26 Jahren sind es lediglich 19,9 Prozent.

Beim Thema Umwelt sind sich die Befragten unabhängig ihres Alters jedoch einig: Für sowohl jüngere (74 Prozent) als auch ältere (75 Prozent) Führerscheinbesitzer spielt der Klimaschutz eine wichtige Rolle. Doch während die 16- bis 25-Jährigen eine nachhaltige Lebensweise eher durch Nutzung umweltfreundlicher Verkehrsmittel (51,1 Prozent) ausüben, achtet die Generation ab 26 Jahren besonders auf einen geringen Kraftstoffverbrauch beim Autofahren (56,6 Prozent).


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