Nahezu die Hälfte (47,8 Prozent) der sicherheitsrelevanten Produktmängel am Fahrzeug betrafen im Jahr 2014 den Insassenschutz. Überwiegend waren dafür defekte Airbags verantwortlich, die durch den japanischen Zulieferer Takata hergestellt wurden. Mit rund 34 Prozent konnten die Mängel jedoch auch Elektrik/Elektronikproblemen zugeordnet werden. Dabei waren insbesondere die Zündschlossprobleme von GM und von weiteren Herstellern ausschlaggebend. Auf Qualitätsmängel der Bremsanlage entfielen rund 11 Prozent der Rückrufe, während der Antriebsstrang/Motor mit etwa 7 Prozent betroffen war. Weitere Rückrufgründe waren die Lenkanlage (3,2%), Karosserie (2,7%), Fahrwerk (1,9%) sowie sonstige Baugruppen (4%).
Neben der schieren Höhe der sicherheitsrelevanten Mängel sind im Jahr 2014 laut der CAM-Studie auch enorme organisatorische Fehlleistungen der Automobilhersteller zu Tage getreten. Der Fall des Zündschlossdefekts von General Motors zeige u.a., dass das Problem beim Hersteller teilweise schon lange bekannt ist, ohne dass mit einem sofortigen Rückruf reagiert wird und damit Unfälle billigend in Kauf genommen werden.
Das Center of Automotive Management analysiert seit dem Jahr 2005 jährlich die Rückrufe der globalen Automobilhersteller. Als Referenzmarkt wird dabei die USA gewählt. Der US-Markt gilt aufgrund seiner Absatzgröße, der relativ scharfen Sicherheitsrichtlinien und vor allem des hohen Klagerisikos als aussagekräftiger Indikator für die Produktqualität der Automobilkonzerne.