Wer derartige Entscheidungen (Controller-Auswahl, Software-Erweiterbarkeit, Plattform) systematisch und zuverlässig treffen will, muss sich mit dem Timing auseinandersetzen und braucht mehr, als AUTOSAR 3.1 bietet. Deshalb haben die TIMMO-Partner zunächst die verfügbaren technischen Möglichkeiten der Vorhersage, Optimierung und Verifikation von Timing studiert. Symtavision hat hier seine Expertise bei der Modellierung und Analyse von Echtzeit-Systemen eingebracht. Sämtliche technischen Timing-Lösungen, insbesondere System-Timing- Modelle sowie die relevanten Scheduling- Analysen, benötigen grundsätzliche drei essentielle Informationsbausteine:
Während Ersteres bereits als Core Execution Time in AUTOSAR 3.1 existiert, können die verbleibenden Punkte bis auf wenige Ausnahmen (z.B. Zykluszeiten, die auch für die RTE-Generierung benötigt werden) nicht mit AUTOSAR 3.1 beschrieben werden. TIMMO füllt diese Lücke durch die Definition von EventConstraints und EventChains in der zu diesem Zweck definierten und an AUTOSAR angepassten Beschreibungssprache TADL (Timing Augmented Description Language).
EventConstraints
Mittels EventConstraints kann in TADL das Zeitverhalten von Events spezifiziert werden. Um eine einheitliche Darstellung zu erhalten, wurde eine Oberklasse EventConstraint definiert, von der weitere Klassen abgeleitet wurden (Periodic, Sporadic, Pattern und Arbitrary). Diese standardisierte Spezifikation des Zeitverhaltens von Ereignissen (Standard Event Models) ist unmittelbar in der Scheduling-Analyse verwendbar und wird vom Symtavision- Werkzeug SymTA/S direkt unterstützt.
EventChains
Die zweite Neuerung erlaubt die Angabe von Zeitinformationen für Wirkketten über mehrere Komponenten. Solche EventChains können weiterhin segmentiert werden. Auch hier lassen sich über Delay- Constraints zeitliche Vorgaben festlegen. Je nach Anwendungsfall werden unterschiedliche Semantiken (Bedeutungen) des Constraint unterschieden. In TADL sind es insgesamt vier (Bild 1):