Um die Echtzeit-Fähigkeit eines Systems vorhersagen und verifizieren zu können, benötigt man zunächst ein Systemmodell (ohne besonderen Fokus auf Timing), welches erweitert wird um die für die Timing-Analyse relevanten Echtzeit-Anforderungen und Echtzeit-Eigenschaften. Zweitens benötigt man Werkzeuge, mit denen die Timing-Analyse durchgeführt werden kann. Im Rahmen von TIMMO kam hierfür insbesondere das Scheduling- Analysewerkzeug SymTA/S von Symtavision in mehreren Validatoren zum Einsatz. Die zu Beginn von TIMMO verfügbare AUTOSAR Release 3.1 war bereits ein geeignetes Systemmodell mit Komponenten, OS-Konfigurationen und Busmatrizen. Insbesondere kann man daraus größtenteils automatisiert die RTE (Run-Time Environment) generieren und das System starten. Das System-Timing ergibt sich aus einer solchen Realisierung, wird beeinflusst durch die verwendeten Prozessoren (Software Timing), Geschwindigkeit der Busse (Communication Timing), Nebenläufigkeit auf Prozessoren und Bussen, Abhängigkeiten zwischen Komponenten (Wirkketten) über Events, Trigger und Variablen. Ein System hat also immer ein bestimmtes Timing-Verhalten. Dabei stellt sich die Frage, ob dieses den Timing-Vorgaben genügt oder nicht. Kann das zeitliche Verhalten eines Systems überhaupt vorhergesagt werden oder kann dieses optimiert werden, um einzelne Steuergeräte auszulasten bzw. zukunftssichere Plattformstrategien zu entwickeln? Oder kann zumindest ein mangels CPU-Leistung notwendiger Controller-Wechsel vermieden werden, der, wenn er spät im Entwicklungszyklus auftritt, hohe Kosten verursacht?