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Geht noch mehr Produktivität

11. Februar 2014, 9:56 Uhr | von Dr. Rainer Otterbach
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Datenmanagement in der modellbasierten Entwicklung

Mit Synect entsteht bei dSpace derzeit eine modulare Datenmanagement-Lösung für diese Anforderungen (Bild 1). Auf Basis eines integrierten Variantenmanagements werden unter anderem Test- und Modellmanagement unterstützt. Engineering Tools – beispielsweise zur Erstellung und Bearbeitung von Modellen, zur automatischen Code-Generierung oder zur Testentwicklung – werden so angebunden, dass jederzeit definierte und konsistente Datenstände für die tägliche Arbeit bereitstehen und kontrolliert zurückgespielt werden können.

Verwaltung von Daten über den gesamten Entwicklungsprozess mit Synect
Bild 1. Verwaltung von Daten über den gesamten Entwicklungsprozess mit Synect.
© dSpace

Synect lässt sich auch in eine bestehende IT-Infrastruktur einbinden. Der Austausch von Daten etwa mit ALM/PLM Tools wird über Schnittstellen wie Open Services for Lifecycle Collaboration erfolgen. Volle Traceability ist gegeben. So können Beziehungen zwischen Anforderungen und daraus abgeleiteten Funktionsmodellen, Tests und Testergebnissen komplett nach ISO 26262 dokumentiert werden. Pilotkunden bestätigen eine bessere Datenkonsistenz, effizientere Zusammenarbeit und einfachere Datenwiederverwendung.

Virtuelle Absicherung

Virtuelle Absicherung erlaubt die frühe Validierung von Steuergeräte-Software mit aussagekräftigen Umgebungsmodellen in einer PC-basierten Simulation. Dadurch können Ingenieure früh die Leistungsfähigkeit einer komplexen, über mehrere Steuergeräte verteilten Funktion erleben. Fehler in der Regelstrategie oder in der Software-Implementierung werden zeitnah gefunden. Da die Simulation nicht unter Echtzeitbedingungen laufen muss, können detailliertere Umgebungsmodelle und aufwendigere Simulationsverfahren zum Einsatz kommen als später am HiL-Prüfstand, um Funktionen so realitätsnah wie möglich zu optimieren. Um diesen höheren Absicherungsgrad in der virtuellen Welt zu erreichen, ist eine frühe und kontinuierliche Software-Steuergeräte-Integration anzustreben, so dass diese einzeln oder im Verbund als „virtuelle Steuergeräte“ in der Simulation verwendet werden können.

Für den Einstieg in die virtuelle Absicherung gibt es die PC-Simulationsplattform Veos für virtuelle Steuergeräte, verteilte Funktionen und Umgebungsmodelle. Virtuelle Steuergeräte werden typischerweise aus Software-Komponenten gemäß AUTOSAR-Standard generiert, lassen sich aber auch direkt aus Funktionsmodellen erstellen. Basis-Software-Module wie Services, Betriebssystem und Kommunikations-Stacks können zur realistischen Darstellung des Steuergeräte-Verhaltens hinzugenommen werden. Umgebungsmodelle aus verschiedenen Modellierungs-Tools werden über den neuen „Functional Mock-up Interface“-Standard integriert.

Besonders effizient und mächtig wird die PC-Simulation dadurch, dass in Verbindung mit Veos sämtliche Test- und Experimentierwerkzeuge zum Einsatz kommen können, die auch am HiL-Prüfstand zur Verfügung stehen. Umfangreiche Simulationsläufe und Tests werden am PC in der gewohnten Tool-Umgebung entwickelt, in Betrieb genommen und ausgeführt. Modelle werden bereits hier konfiguriert, parametriert und validiert. Sämtliche Modelle, Tests und Daten lassen sich dann mit denselben Tools am HiL-Prüfstand wiederverwenden, so dass dieser von nicht produktiven Aufgaben wie der Testentwicklung entlastet wird.

Tool-Kette für die virtuelle Absicherung

Am HiL-Prüfstand können virtuelle Steuergeräte als Ersatz für fehlende echte Steuergeräte oder als „Device under Test“ mitlaufen. Damit lassen sich in einem Steuergeräte-Verbund nach und nach alle virtuellen durch reale Steuergeräte ersetzen, so dass der Übergang zum Test des realen Steuergeräte-Netzwerks reibungslos erfolgt.

Eine solche einheitliche Tool-Kette für den Test virtueller und realer Steuergeräte ermöglicht es, neue Absicherungsstrategien zu definieren und auszurollen. Das Potenzial dieser Erweiterung der Testmethodik wurde in ersten Projekten mit OEMs nachgewiesen.


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