Bei Videoprojektoren konkurrieren LCD- und DLP-Technik schon lange miteinander. Das Auto dagegen dominieren bislang die Flüssigkristall-Displays unangefochten. Doch Texas Instruments will mit ihrem auf Mikrospiegeln basierenden DLP-Verfahren auch in der automobilen Welt Fuß fassen.
Bis zu 8,6 Millionen winzige kippbare Spiegel steuern auf einem Digital Light Processing (DLP)-Chip das einfallende Licht so, dass Beamer oder Kinoprojektoren das gewünschte Bild auf die Leinwand werfen. Mit zunehmender Miniaturisierung ist diese Technik kompakt genug geworden, um sogar Platz in einem Smartphone wie dem Samsung Galaxy beam zu finden. Geht es nach dem DLP-Erfinder Texas Instruments (TI) werden entsprechende Chips zukünftig auch für Head-up-Displays (HUD) oder ungewöhnlich geformte Anzeigen im Auto genutzt.
Konkret zeigt TI bereits einen HUD-Prototypen, der in Zusammenarbeit mit einer zusätzlichen Kamera etwa Navigationshinweise so in die Windschutzscheibe projiziert, dass beispielsweise Abbiegepfeile direkt auf der entsprechenden Fahrbahn zu liegen scheinen. Dies erfordert einen breiten Field of View (FOV), um die Hinweise an jeder gewünschten Stelle platzieren zu können. Nach Angabe von TI soll die DLP-Technik hier den bisherigen LCD-basierten Systemen überlegen sein. Zudem bleiben die eingeblendeten Hinweise auch dann sichtbar, wenn der Fahrer eine polarisierte Sonnenbrille trägt. Die von TI vorgestellte Technik soll 2015 in Serienfahrzeugen zum Einsatz kommen.
Ein weiteres mögliches Einsatzgebiet für DLP-Systeme sind gekrümmte oder ungewöhnlich geformte Displays. Dank der flexiblen rückwärtigen Projektionstechnik lassen sich solche Anzeigen ohne großen Aufwand umsetzen. Mit Hilfe von Infrarotlicht können die Displays zudem mit einer Touch-Funktionalität ausgestattet werden. Auch hier gibt es bereits unterschiedlichste Prototypen. Eine Auswahl finden Sie in der Bilderstrecke.