Kommunikationsstandards

Ford tritt OpenADR Alliance bei

28. Februar 2023, 11:35 Uhr | Kathrin Veigel
»Ford wird eine neue Perspektive und neue Erfahrungen einbringen, die uns helfen, innovative Dienste für OpenADR zu definieren und auszubauen«, erklärt Rolf Bienert, Managing and Technical Director der OpenADR Alliance.
© OpenADR Alliance

Als erster Autohersteller wird Ford Mitglied der OpenADR Alliance und besetzt auch eine der Vorstandspositionen. Damit reagiert das Unternehmen auf die steigende Nachfrage nach Elektrofahrzeugen.

Diesen Artikel anhören

Die weltweit steigende Anzahl an Elektrofahrzeugen – allein in Deutschland gab es 2022 mehr als 470.000 Neuzulassungen, das entspricht knapp 18 Prozent aller Zulassungen – hat enorme Auswirkungen auf das Stromnetz.     

Versorgungsunternehmen wollen ihre Netze und Ladesysteme kosteneffizient ausbauen und gleichzeitig Verzögerungen bei der Netzmodernisierung vermeiden. Auf Grundlage offener Standards wie OpenADR können sie neue Technologien wie Preis- und Kapazitätsmanagement und Vehicle-to-Grid-Kommunikation (V2G) integrieren.

»Die OpenADR Alliance setzt sich traditionell aus Herstellern von Steuerungsgeräten und Versorgungsunternehmen zusammen, aber jetzt gewinnen wir auch Mitglieder aus der Automobilindustrie und verwandten Branchen«, erklärt Rolf Bienert, Managing and Technical Director der OpenADR Alliance. Mit dem neuen Mitglied Ford will die Allianz neue Perspektive und neue Erfahrungen gewinnen, die helfen sollen, innovative Dienste für OpenADR zu definieren und auszubauen.

Wachstum der OpenADR Alliance in EMEA

Die OpenADR Alliance ist in den vergangenen zwei Jahren stark gewachsen. Besonders viele neue Mitglieder kommen aus Europa und dem Nahen Osten. Zum globalen Ökosystem gehören mittlerweile fast 200 Mitglieder, mehr als 280 zertifizierte Produkte und zehn zugelassene Testeinrichtungen, da immer mehr Versorgungsunternehmen und andere Anbieter OpenADR für die Schaffung interoperabler und sicherer Netzwerke in Betracht ziehen.

OpenADR wird bereits in mehreren Anwendungen in Europa eingesetzt. Dazu gehören Preis- und Ereignismeldungen für den National Grid in Großbritannien; das Projekt ELBE, ein Prämienprogramm für das Laden von E-Fahrzeugen der Versorger Stromnetz-Hamburg, Vattenfall, Hamburg Energie und ChargePoint in Hamburg; sowie die Lastverteilung für ein effizientes E-Lademanagement durch E.ON in Deutschland und Westeuropa.

Mit der Aufnahme von OpenADR 2.0b in zwei neue BSI-PSA-Standards für energieeffiziente Geräte, die den Übergang Großbritanniens zu einer Net-Zero-Wirtschaft unterstützen sollen, arbeitet die Alliance auch mit anderen Organisationen und Normungsgremien in Europa zusammen, darunter die DKE (Deutsche Kommission Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik im DIN und VDE), EEBUS Deutschland sowie das Britische Ministerium für Wirtschaft, Energie und industrielle Strategie (BEIS).

Weitere wichtige Meilensteine sind:

  • Die OpenADR Alliance hat kürzlich EcoPort eingeführt. Mit diesem Prüf- und Zertifizierungsprogramm bescheinigt die Organisation, ob Produkte CTA-2045-konform sind. Dieser Standard gibt an, ob Geräte ein bestimmtes Kommunikationsprotokoll besitzen, um smarte Anwendungen wie Spitzenlastmanagement zu unterstützen.
  • AMPECO, bulgarischer Anbieter einer Plattform zur Verwaltung von E-Ladestationen, und die OpenADR Alliance kündigten eine neue Partnerschaft an, die es den Betreibern von Ladestationen ermöglicht, ihre Ladenetzwerke zu integrieren und Energielasten im Netz zu verwalten.
  • Die im vergangenen Jahr auf der Enlit Europe in Deutschland erstmals vorgestellte »Flexibility in a box« der Alliance ermöglicht eine schnelle Demand-Response-Integration. Das bedeutet, dass Energieunternehmen bei Stromengpässen schnell handeln können, während die Endverbraucher gleichzeitig ihr Nutzungsverhalten ändern können, um Geld zu sparen und die Energieeffizienz zu optimieren.

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Componeers GmbH

Weitere Artikel zu FORD-WERKE GmbH

Weitere Artikel zu E-Mobility und Infrastruktur