Der Reifenhersteller Bridgestone hat speziell für das solarbetriebene Elektroauto Lightyear One Leichtbau-Reifen mit besonders geringem Rollwiderstand entwickelt. Die Reifen, bei deren Konzeption der Fokus auf Nachhaltigkeit lag, sollen Ende dieses Jahres auf den Markt kommen.
Das niederländische Unternehmen Lightyear setzt bei seinem Elektrofahrzeug auf eine hohe Reichweite sowie auf Energieefizienz: Die Reichweite des Fahrzeugs, das über ein großes Solardach aufgeladen wird, beträgt bis zu 725 km.
Lightyear hat mit dem Lightyear One ein Fahrzeug entwickelt, das nach Angaben des Unternehmens den besten aerodynamischen Koeffizienten aller bisherigen Serienfahrzeuge aufweist. Um das zu erreichen, wurden verschiedene Bereiche des Fahrzeugdesigns erheblich verbessert. Daraufhin wollte Lightyear einen Reifen einsetzen, der die Leistungsfähigkeit und die Effizienz weiter erhöht – durch einen niedrigen Rollwiderstand und ein geringes Gewicht.
Infolgedessen hat Bridgestone für den Lightyear One maßgeschneiderte Turanza-Eco-Reifen entwickelt, die erstmalig die Technologien Enliten und ologic des Reifenherstellers miteinander kombinieren. Diese weisen ein geringes Gewicht auf – durch den Einsatz von weniger Rohstoffen während des gesamten Herstellungsprozesses. Gleichzeitig wird der Rollwiderstand durch ein neuartiges Profil, einen größeren Durchmesser, hohen Luftdruck und ein schlankes Design verringert.
Durch den sehr geringen Rollwiderstand kann der Lightyear One auch von einer leichteren Batterie profitieren. So ist der Turanza Eco darauf ausgelegt, die Reichweite im Vergleich zu alternativen EV-spezifischen Reifen zu erhöhen, was einer Gewichtsreduktion von mehr als 90 kg entspricht. Die Silica-Verteilung wurde durch die Verwendung einer neuen Mischtechnologie verbessert, sodass das Gesamtgewicht des Reifens pro Fahrzeug um 3,6 kg (ca. 10 Prozent) reduziert werden konnte – ohne Kompromisse bei der Laufleistung und Haftung einzugehen.
Der Turanza Eco trägt erstmals die neue Bridgestone-EV-Kennzeichnung auf den Seitenwänden. Diese wird auf Reifen angebracht, die speziell für Elektrofahrzeuge entwickelt sind und weist darauf hin, dass sie einen strengen Testprozess durchlaufen haben, um von den Automobilherstellern zugelassen zu werden. Dadurch unterstützen sie die besonderen Eigenschaften von Elektrofahrzeugen und erfüllen die Anforderungen der Autohersteller in Bezug auf Batteriereichweite, Fahrzeugkontrolle und Reifenverschleiß.
Bridgestone hat dazu seine virtuelle Reifenentwicklungstechnologie eingesetzt, die eine genaue Modellierung der Produktleistung ermöglicht, ohne dass dieses physisch produziert und getestet werden muss. So können bis zu 40.000 Kilometer bei realen Außen- und Flottentests eingespart und die Produktentwicklungszeit sowie Outdoor- und Flotten-Reifentests um bis zu 50 Prozent verkürzt werden.
Der Grundstein für den Lightyear One wurde während der Bridgestone World Solar Challenge gelegt, einem 3000 km langen Rennen durch das australische Outback, bei dem die Grenzen der technologischen Innovation und der solarbetriebenen Mobilität ausgereizt werden. Vor diesem Hintergrund arbeitet Bridgestone seit acht Jahren mit der Technischen Universität Eindhoven und dem Team hinter Lightyear zusammen.