Der Drucksensor KP200 von Infineon Technologies spielt eine wichtige Rolle, um den Schutz von Fußgängern und Fahrzeuginsassen bei einem Zusammenstoß zu erhöhen. Die Komponente kommt in Continentals neuem Sicherheitssystem, einer Fußgängerschutz-Applikation, zum Einsatz, das der Zulieferer zusammen mit einem OEM entwickelt hat.
Für diese Fußgängerschutz-Anwendung wird in der Frontstoßstange des Fahrzeugs ein Luftschlauch eingebaut. An dessen beiden Enden befindet sich aus Redundanz-Gründen jeweils ein KP200-Drucksensor. Bei einem Aufprall misst dieser die Druckänderung im Luftschlauch, wertet die Daten in Echtzeit aus und übermittelt die Druckwerte alle 500 µs an ein zentrales Steuergerät. Für die Messung und Datenaufbereitung braucht der Sensor durchschnittlich < 40 µs. Das Steuergerät aktiviert anschließend den Mechanismus zur Anhebung der Motorhaube, was den Aufprall des Fußgängers abdämpft. Bei der Datenaufbereitung gleicht der KP200-Drucksensor eigenständig Veränderungen des Umgebungsluftdrucks aus. Dies ist notwendig, um unabhängig von der Wetterlage oder jeweiligen Höhe über dem Meeresspiegel einen Aufprall zuverlässig zu detektieren.
Der Sensor kommt bereits in Seitenairbags von Fahrzeugen zum Einsatz. Er ermöglicht das schnelle und zuverlässige Zünden der Seitenairbags, womit sich das Verletzungsrisiko der Fahrzeuginsassen beträchtlich senkt. Der KP200 ist monolithisch integriert; d.h. die Sensoreinheit zur Messung des Luftdrucks sowie der Auswerte-ASIC befinden sich auf dem gleichen Silizium. Der Sensor misst unabhängig vom herrschenden Umgebungsluftdruck Druckpulse in der Seitentür des Fahrzeugs. Er verarbeitet die Sensordaten in Echtzeit und gibt die Daten an das zentrale Steuergerät weiter, welches daraufhin die Auslösung der Seitenairbags steuert.
Die Komponente steht im 7 x 7 mm großen SMD-Gehäuse PG-DSOF-8 zur Verfügung und ist für den standardisierten Druckbereich von 50,9 kPa bis 126,5 kPa (509 mbar bis 1265 mbar bzw. 7,4 psi bis 18,3 psi) sowie eine Betriebstemperatur von -40 bis +85 °C ausgelegt. Ihre Betriebsspannung liegt zwischen 4,5 und 11 V. Der Eigenstromverbrauch des Sensors beträgt durchschnittlich 8 mA und seine Empfindlichkeit liegt bei 20,48 LSB pro Prozent Druckänderung. Die Kommunikation zum zentralen Steuergerät erfolgt durch das PSI5-Protokoll.