Kfz- und Kommunikationstechnik

Autos im Netz

17. April 2012, 8:37 Uhr | Marcel Consée
© Intel

Wer auf der embedded world 2012 von Intels »neuer« Stoßrichtung »Intelligent Systems« eher genervt war, wird mit Freuden feststellen, dass der Halbleiterriese doch auch konkret werden kann. Das »vernetzte Auto« steht auf der Agenda des Unternehmens, und es investiert im großen Maßstab. Die Fäden dieses Großprojekts laufen in Karlsruhe zusammen, wo ein globales Kompetenzzentrum entsteht.

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Gleich mehrere neue Initiativen hat Intel für sein Engagement im Automobilsektor vorgestellt. Ziel ist es, die Entwicklung neuer und innovativer Anwendungen und Produkte für das vernetzte Auto zu beschleunigen. Neu gründete Intel dafür sein globales »Automotive Innovation & Product Development Center« in Karlsruhe, das CEO und President Paul Otellini persönlich eröffnet hat. Zudem plant das Unternehmen durch die Zusammenarbeit mit Hochschulen und Industrie, eigenen Forschungsschwerpunkten sowie einem neu aufgelegten »Connected Car«-Investmentfonds, Innovationen voranzutreiben.

In Karlsruhe entsteht das globale Kompetenzzentrum zur Entwicklung von Produkten und Technologien für das vernetzte Auto mit den Schwerpunkten In-Vehicle-Infotainment (IVI) und Telematik. Dies geschieht unter anderem in einem abgesicherten und abgeschirmten Parkhaus, in dem Intel vor Ort seine Entwicklungen installieren, testen und präsentieren kann. Der Standort Karlsruhe gehört zur »Automotive Solutions Division« innerhalb der »Intel Architecture Group« und ist jüngstes Mitglied der »Intel Labs Europe« (ILE), der europäischen Forschungs- und Entwicklungsorganisation.

ILE besteht derzeit aus 27 Instituten mit etwa 1500 Mitarbeitern und arbeitet eng mit Hochschulen und der Industrie zusammen. Das neue Förderprogramm wird von Karlsruhe aus verwaltet und reiht sich in das europäische F&E-Netzwerk mit Forschern und Entwicklern, Laboratorien und Forschungspartnerschaften ein. Zu den Einrichtungen in Deutschland gehören das »Open Lab« in München, das »Visual Computing«-Institut in Saarbrücken, das »Debugger Tools Lab« in Ulm, das Chipentwicklungszentrum in Braunschweig sowie das »ExaCluster«-Labor in Jülich.

Der »Intel Capital Connected Car«-Fonds fokussiert sich auf Entwicklungen zur nahtlosen Verbindung zwischen dem Fahrzeug und Unterhaltungselektronik-Geräten, sowie auf neue Anwendungen und Dienstleistungen im Auto. In den nächsten fünf Jahren plant Intel Capital, 100 Millionen US-Dollar in Hardware- und Software-Firmen sowie Dienstleister zu investieren, die Plattformfunktionen entwickeln.

Verhaltensforschung betreibt das »Interaction and Experience Research«-Lab (IXR). Dort sollen Einblicke in das Verhalten von Autofahrern gewonnen werden. Mit diesem Wissen will Intel geeignete technische Lösungen für Fahrzeuge sowie die Verkehrsinfrastruktur entwickeln, um das Autofahren angenehmer und sicherer zu machen. Beispiele sind hier neue Wege zur Nutzung des Internets, Sensoren oder kontextsensitive Verfahren, um zu bestimmen, mit welchen Informationen in welcher Form der Fahrer und die Mitfahrer komplexe Interaktionen während der Fahrt reduzieren können.


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