Nissan lässt derzeit einen Fahrzeug-Prototyp autonom auf Japans Straßen rollen. Damit zeigt der Automobilhersteller seine Fortschritte in diesem Bereich. Bereits bis zum Geschäftsjahr 2027 will Nissan autonom fahrende Mobilitätsdienste einführen.
Der auf dem Nissan Leaf basierende Prototyp ist mit 14 Kameras sowie zehn Radar- und sechs Lidar-Sensoren ausgestattet. Im Vergleich zu früheren Modellen verfügt das Fahrzeug über mehrere auf dem Dach montierte Sensoren, was den Erfassungsbereich erheblich erweitert und eine präzisere Analyse der Umgebung ermöglicht – insbesondere in komplexen städtischen Umgebungen.
Die Sensoren verbessern die Erkennung, Verhaltensvorhersage und Beurteilung von potenziellen Gefahren und die entsprechende Steuerung und Reaktion darauf, was einen reibungslosen Betrieb in einer Vielzahl komplexer Szenarien sicherstellt.
Unweit der globalen Unternehmenszentrale im japanischen Yokohama konnte der Nissan-Leaf-Prototyp auf den belebten Straßen seine Fähigkeit unter Beweis stellen, das Verhalten von Fußgängern vorherzusagen, die Spur zu wechseln und zu beurteilen, wann er sicher in eine Kreuzung einfahren kann.
Nissan untersucht bereits seit dem Geschäftsjahr 2017 Geschäftsmodelle für zukünftige Mobilitätsdienste. Während die aktuellen Demonstrationsfahrten auf SAE-Level 2 mit einer bzw. einem an Bord befindlichen Fahrerin bzw. Fahrer durchgeführt werden, will das Unternehmen das autonome Fahren sukzessive weiter ausbauen. Ab dem Geschäftsjahr 2027 sollen in Zusammenarbeit mit Dritten wie lokalen Behörden und Verkehrsbetrieben autonom fahrende Mobilitätsdienste in Japan angeboten werden.
Bereits im vierten Quartal des laufenden Geschäftsjahres (bis 31. März 2025) will Nissan mit ersten Feldversuchen im Gebiet Minato Mirai beginnen. Demonstrationsfahrten sind für das Geschäftsjahr 2025 geplant. Während der Erprobung wird das Niveau der autonomen Fahrfunktionen schrittweise erhöht, um die Kundenakzeptanz zu bewerten – immer mit dem Ziel, künftig fahrerlose Dienstleistungen anzubieten.
Die Tests erfolgen in enger Zusammenarbeit mit dem japanischen Ministerium für Wirtschaft, Handel und Industrie, dem Ministerium für Land, Infrastruktur, Verkehr und Tourismus sowie anderen zentralen Behörden. Diese fördern auch Initiativen zur Realisierung neuer autonomer Mobilitätsdienste in dem von ihnen organisierten »Level 4 Mobility Acceleration Committee«.
Die langfristige Vision von Nissan ist es, eine unabhängigere Mobilität zu fördern und so zum Beispiel die Herausforderungen, die sich durch die Altersstruktur in kleineren japanischen Gemeinden in Bezug auf die Infrastruktur ergeben, durch Mobilitätsdienstleistungen zu lösen.