Hochauflösende Mikro-LED-Light-Engine

Nichia und Infineon beleuchten Autos mit 16.384 LEDs

9. Januar 2023, 12:37 Uhr | Kathrin Veigel
Die Matrix-LED-Technik für adaptives Fernlicht, wie sie jetzt auch Infineon und Nichia anbieten, ist zu einem wichtigen Leistungsmerkmal von Scheinwerfern für die selektive Straßenausleuchtung geworden.
© Wellnhofer Designs/Adobe Stock

Eine voll integrierte Mikro-LED-Light-Engine für hochauflösende adaptive Fernlichtanwendungen haben Nichia und Infineon jetzt auf den Markt gebracht. Die Mikro-LED-Matrixlösung soll ab 2023 in einem deutschen Premiumfahrzeug zu sehen sein.

Die neu entwickelte HD-Light-Engine nutzt die Mikro-LED-Technik von Nichia und einen integrierten LED-Treiber-IC von Infineon, der alle 16.384 Mikro-LEDs einzeln mit Pulsweitenmodulation (PWM) ansteuern kann. Darüber hinaus überwacht der Treiber-IC jede Mikro-LED separat und bietet eine On-Chip-Temperaturüberwachung, die eine optimale thermische Kontrolle ermöglicht.

»Diese Lösung ermöglicht ein neues Beleuchtungserlebnis im Fahrzeug, da sie ein viermal breiteres Sichtfeld mit deutlich höherer Lichtleistung bietet als jede andere aktuelle HD-Matrix-Lichtlösung auf Basis von Mikrospiegeln. Aus diesem Grund kann das fortschrittliche HD-Licht den Fahrer vor Gefahren warnen, indem es Personen oder Objekte auf oder neben der Straße hervorhebt. Es kann auch Markierungen auf die Straße projizieren, um den Fahrer durch eine Baustelle oder eine Kreuzung zu leiten. Darüber hinaus arbeiten Funktionen wie das blendfreie Fernlicht oder das Abbiegelicht präziser und reibungsloser als bei aktuellen adaptiven Fernlichtlösungen«, so Yusuke Yamazaki, Head of Sales and Marketing Automotive, Nichia Europe.

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Nichia Infineon HD-Matrix-Light
Die neue µPLS Micro-Pixelated Light Solution mit 16.384 Pixeln von Nichia und Infineon kombiniert eine hohe Auflösung mit einer sehr hohen Lichtleistung.
© Infineon

Integrierte Videoschnittstellen ermöglichen die Hochgeschwindigkeitsübertragung des Videosignals von der Einheit, die die Lichtmuster generiert. Im Gegensatz zu aktuellen HD-Matrix-Lösungen aktiviert der Treiber-IC von Infineon nur die LEDs, die tatsächlich für ein Lichtmuster benötigt werden. Das erhöht die Energieeffizienz der µPLS-Light-Engine im Vergleich zu marktüblichen HD-Matrix-Lösungen mit Mikrospiegeln deutlich.

Damit werden kleinere und schlankere Scheinwerferdesigns möglich. Daneben erlaubt die HD-Light-Engine Einstellungen, die werkseitig digital programmiert werden können. Alternativ lassen sich diese vom Fahrzeughersteller oder auf Wunsch vom Fahrer aktivieren.

So können beispielsweise die unterschiedlichen Anforderungen von Links- und Rechtshändern berücksichtigt werden, was für  mehr Anwenderfreundlichkeit sorgt. Mit all diesen Funktionen reduziert die neue HD-Leuchte die Komplexität von Design und Produktion für Fahrzeughersteller spürbar.


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