Je nach Anforderung und verfügbarem Bauraum gibt es das energieeffizient nach dem »Power-on-Demand«-Prinzip arbeitende AKC-System in zwei Varianten: Entweder mit einem Steller in der Mitte der Hinterachse, auch als »Zentralsteller«-System bezeichnet, oder wie bei Porsche 911 Turbo und 911 GT3 mit je einem Steller pro Hinterrad.
»Die Technik bringt Vorteile in nahezu jeder Fahrsituation«, betont Dr. Peter Holdmann, in der ZF-Division Fahrwerktechnik für die Entwicklung sowie die Business Unit Achssysteme verantwortlich. Er erklärt:»Geht es langsam durch enge Straßen lenkt sie in Gegenrichtung zum Lenkeinschlag der Vorderräder und erzeugt eine höhere Gierrate des Fahrzeugs.« Um bis zu zehn Prozent verkleinert sich dann der Wendekreis, Pkw werden dadurch leichter manövrierbar. »Bei höheren Geschwindigkeiten, also ab etwa 60 km/h, lenkt das System die Hinterräder in dieselbe Richtung wie die Vorderräder und verbessert auf diese Weise Richtungsstabilität und Fahrdynamik«, so Holdmann.
Die Lenkunterstützung durch AKC erfolgt durch elektromechanische Steller, die keine mechanische Verbindung zum Lenkrad haben. Es ist daher ein reines By-wire-System. Das hat den Vorteil, dass sich AKC in den aktiven Regelverbund des jeweiligen Pkw integrieren lässt. Dann unterstützt es die Funktion anderer aktiver Systeme – beispielsweise in der Kombination mit ESP. Vernetzt man AKC und das Antiblockiersystem, verbessern stabilisierende Eingriffe von Bremse und Hinterachse das Handling des Fahrzeugs beim Verzögern. So erhöht das System Sicherheit und Fahrdynamik zugleich. Beim Bremsen auf unterschiedlich griffigen Oberflächen wird der Bremsweg verkürzt.