Die Xylon-Entwicklungsplattform ermöglicht die flexible Verwendung verschiedener Kameratypen, Schnittstellen bzw. Bussysteme oder Mikroprozessoren. Zur Kalibrierung müssen Kalibrierungsmuster und alle Kamera- und Linsenparameter, wie der FOV-Wert und die Brennweite, erfasst werden. Die zur Verfügung gestellte Vorschau des korrigierten Kalibrierungsmusters verhindert dabei fehlerhafte Resultate (Bild 5).
Die Positionen der Kameras am Fahrzeug beeinflussen die perspektivische Korrektur und das Zusammenfügen (Stitching) der Einzelbilder zum letztendlichen Bird’s-Eye-View auf dem Display. Eine Erfassung von Kalibrierungsmustern, die in der Umgebung des Fahrzeugs auf dem Untergrund aufgebracht sind, ist deshalb unerlässlich. Das Fahrzeug muss zwischen diesen Mustern geparkt werden. Die Kalibrierungs-Software ermittelt dann den Winkel abhängig zum Untergrund und definiert die Korrekturparameter für jede Kamera im System. Die Kalibrier-Software erzeugt C-Code und Textdateien für die automatische Initialisierung des logicBRICKS-IP-Cores im FPGA und ermöglicht so die Verwendung des Systems in verschiedenen Fahrzeugen.
Oft stoßen Anwender während des Entwicklungsprozesses an die Grenzen der Prozessorarchitektur, für die sie sich bereits zu Projektbeginn entscheiden mussten. Auch hier kann eine Companion-Chip-Lösung, bestehend aus der vertrauten CPU und einem FPGA, helfen. Das in der hier beschriebenen Systemlösung verwendete FPGA-Design kann auch auf andere Mikrocontroller portiert werden. So kann zum Beispiel eine CPU mit Atom-, ARM- oder auch MIPS-Architektur über eine freie Schnittstelle mit dem FPGA verbunden und zu einem Multikamerasystem für Bird’s-Eye-View-Anwendungen ausgebaut werden.