Die Entwicklung der AUTOSAR-Software kann dem in Bild 2 gezeigten Ablauf folgen. Die im ECU-Extract spezifizierten Anforderungen können vom Software-Architekten in SystemDesk eingelesen werden und bilden den Startpunkt für die Erstellung einer detaillierten Software-Architektur. Auch die Beschreibungen von AUTOSAR-Services als weitere Bausteine werden importiert. Die Funktionsentwickler übernehmen die AUTOSAR-Beschreibungen in das Werkzeug TargetLink und können ein Rahmenmodell mit vordefinierten Eingängen und Ausgängen erzeugen. Das Rahmenmodell kann durch Wiederverwendung bestehender Teilmodelle gefüllt oder modellbasiert neu entwickelt werden. Zur Absicherung und Validierung des Verhaltens lassen sich die etablierten Methoden der MiL- und SiL-Simulation anwenden. Anschließend erfolgt die automatische Generierung des AUTOSAR-konformen Serien-Codes durch TargetLink.
Schon während der Entwicklung der Steuergeräteapplikation kann der Software-Integrator beim Zulieferer beginnen, die Konfiguration und Generierung der Steuergeräte-Basis-Software mit EB tresos Studio vorzunehmen. Für die zu verwendende Basis-Software kommen je nach beauftragendem OEM unterschiedliche Varianten zum Einsatz. Die Basis hierfür bildet jeweils der EB tresos AutoCore, welcher die AUTOSAR-Module inklusive der AUTOSAR-Run-Time-Environment (RTE) und des hardware-spezifischen Microcontroller Abstraction Layer (MCAL) beinhaltet (Bild 2). Die Module des EB tresos AutoCore werden jeweils durch unterschiedliche, OEM-spezifische Module ergänzt und zu einer vollständigen OEM-spezifischen Basis-Software integriert.
An dieser Stelle kommt ein wesentlicher Ansatz von AUTOSAR zum Tragen, welcher dem Zulieferer die Möglichkeit bietet, seine Software-Komponenten in Steuergeräte mit unterschiedlichen Basis-Software-Implementierungen zu integrieren. Maßgeblich hierfür ist die Konformität der Software-Komponenten zum AUTOSAR-Standard, insbesondere die Einhaltung der Schnittstellenspezifikation, damit die Anbindung der Software-Komponenten an die RTE reibungslos erfolgen kann.
Für die Konfiguration der AUTOSAR-Basis-Software werden die aus SystemDesk exportierte Software-Architektur sowie die AUTOSAR-Systembeschreibung bzw. das ECU-Extract in EB tresos Studio eingelesen. Ergebnis ist eine Vorkonfiguration der RTE sowie der verwendeten Kommunikationsmodule. Die Konfiguration der RTE wird vervollständigt durch die Abbildung von Datenelementen der Ports der einzelnen Software-Komponenten auf die Signale in der Buskommunikation (data to signal mapping), die Zuweisung der Runnables auf Betriebssystem-Tasks (runnable to task mapping) sowie die Verbindung der Service Ports mit den entsprechenden Ports der Software-Komponenten (service port mapping).
Im weiteren Verlauf werden die Parameter aller weiteren Basis-Software-Module durch den Integrator in EB tresos Studio – teilweise automatisiert – konfiguriert. Die anschließende Code-Generierung in EB tresos Studio führt zum vollständigen Quell-Code für die AUTOSAR-Basis-Software, welche zusammen mit dem Quell-Code für die Anwendungskomponenten aus TargetLink der Build-Umgebung zugeführt wird. Ergebnis ist schließlich der ausführbare Binär-Code, mit welchem das Steuergerät programmiert wird.