Kuka-Vorstandschef Till Reuter verlässt vorzeitig den vor knapp zwei Jahren von Midea übernommenen Roboterhersteller. Der Vertag wäre bis 2022 gelaufen.
Reuter einigte sich mit dem Aufsichtsrat der mehrheitlich dem chinesischen Midea-Konzern gehörenden Kuka AG auf ein Ende seiner Vorstandstätigkeit im Dezember 2018, wie das Unternehmen mitteilte. Der bisherige Finanzvorstand Peter Mohnen werde interimsweise den Vorsitz des Vorstands ab dem 6. Dezember 2018 übernehmen.
Erst am Wochenende hatte Kuka überraschend mitgeteilt, dass Aufsichtsratschef Andy Gu und Reuter Gespräche über einen vorzeitigen Abgang des Vorstandschefs führten. Gründe wurden nicht genannt. Aus Unternehmenskreisen verlautete aber, dass die Chinesen im Tagesgeschäft stärker durchgreifen wollten und sich das Verhältnis zwischen Reuter und den Investoren verschlechtert habe. Reuter war seit 2009 Vorstandschef von Kuka. Sein Vertrag war im Frühjahr 2017 bis Ende März 2022 verlängert worden.
Kuka ist einer der technologisch führenden Hersteller von Robotern für die Industrie und war Anfang 2017 nach langem Ringen mehrheitlich vom chinesischen Hausgeräte-Hersteller Midea übernommen worden. Der Fall hatte für Schlagzeilen gesorgt, weil chinesische Unternehmen verstärkt in deutsche Hightech-Unternehmen investieren. Politiker in Brüssel und Berlin hatten sich dagegen ausgesprochen, dass Spitzentechnologien in chinesische Hände fallen.
Midea hält nach Angaben des Unternehmens fast 95 Prozent der Kuka-Anteile. Zuletzt hatte das Augsburger Unternehmen mit 13.710 Beschäftigten nach einer langen Wachstumsphase seine Jahresprognose wegen eingetrübter Aussichten gesenkt. Zu einer schlechteren Entwicklung im Geschäft mit Autos kämen Unwägbarkeiten im chinesischen Automatisierungsmarkt hinzu, hatte Kuka bei Vorlage der Quartalszahlen Ende Oktober mitgeteilt.