Für Elon Musks Vision

Studenten bauen Hyperloop-Prototyp

13. August 2017, 8:35 Uhr | dpa, Heinz Arnold
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»Nichts ist utopisch!«

Professor Walter Neu von der Hochschule Emden/Leer, der mit einem Kollegen das Team aus dem internationalen Studiengang Engineering Physics betreut, hält die Ideen für realisierbar: »Nichts davon ist so utopisch, dass man es nicht bauen könnte.«

Zum Kern des Designs zählt das Schwebesystem: Dank magnetischer Abstoßung soll die Kapsel ohne Reibungswiderstand durch die Röhre schweben. An den leistungsfähigen Computern der Oldenburger Universität hat die Gruppe das erfolgreich simuliert. Ein Rest Spannung bleibt jedoch, ob es auch in Kalifornien gelingt. Dass der Prototyp im Vakuum funktioniert, ist jedenfalls klar. Dies konnten die Studenten am Bremer Fallturm überprüfen.

Seit Tesla-Chef Musk die Hyperloop-Idee publik gemacht hatte, war das Projekt unter anderem wegen des Fahrwegs als zu kostspielig kritisiert worden. Auch Kock räumt ein: »Es kann sein, dass sich der Hyperloop als Verkehrsmittel nicht durchsetzt.« Gleichwohl hält er die Technologie für zukunftsweisend.

»Da unsere Schwebetechnik ohne direkte Energiezufuhr funktioniert, ist sie besonders effizient«, erklärt Lukas Eschment. Der Oldenburger Student glaubt: »Vor allem für Kurzstreckenflüge wäre das System eine umweltfreundliche Alternative.« Auch in Europa gebe es inzwischen Initiativen, die die Technologie voranbringen wollten.

Wie war das mit dem Transrapid?

»Da gibt es im Moment auch sehr viel Hype«, sagt der Leiter des Instituts für Schienenfahrzeuge und Transportsysteme der Rheinisch-Westfälischen Technischen Hochschule Aachen, Christian Schindler. Grundsätzlich hält auch er das Projekt für realisierbar, vor allem wenn man so viel Geld habe wie Elon Musk. »Der macht das einfach.« Allerdings glaubt Schindler nicht, dass die Geschwindigkeit von 1200 km/h mit den derzeitigen Parametern in absehbarer Zeit erreicht werden kann. »Wenn überhaupt, dann unbemannt.«

In Deutschland und eigentlich in allen Ländern der Welt ist der Hyperloop auch aus einem anderem Grund noch allerfernste Zukunftsmusik. Es handle sich um ein komplett neues System, für das es nirgendwo eine Infrastruktur gebe, gibt der Professor mit Blick auf fehlende Röhren oder passende Bahnhöfe zu bedenken. Dies habe auch wesentlich zum Scheitern der Transrapid-Technologie beigetragen. Dennoch: Die Faszination vieler Studenten für das Projekt kann Schindler gut verstehen.


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