Frank Hartmann hat im Rahmen seiner Promotion das Lokalisierungssystem entwickelt, das nicht nur die schnellere Behebung von Sicherheitsrisiken und die Steigerung von Arbeitssicherheit ermöglicht. Es hilft auch die Logistik – also den vorrauschauenden Transport von Baumaterial an den Einbauort im Inneren des entstehenden Schiffes – zu optimieren und den Baufortschritt – also die Abnahme von Gewerken – zeitnah zu dokumentieren. »Das Innovationspotenzial ist riesig, wenn man Abläufe mit Hilfe digitaler Technologien regelt«, sagt Frank Hartmann
Das war nicht einfach. Denn eine Werft ist eine dynamische Baustelle: Anders als in der Automobilindustrie mit ihren fixen Produktionsstraßen werden dort Schiffe im Blockbau-Prinzip gefertigt. Aus kleinen Teilen entstehen immer größere Einheiten. Sie sind teilweise schon begehbar, werden mit Kabeln und Rohren ausgestattet und schließlich zu Sektionen zusammengefügt. Zehn Sektionen wiederum bilden einen Block, der weiter ausgerüstet und schließlich in die Werfthalle transportiert wird. Ein Kreuzfahrtschiff besteht aus 90 solcher Blöcke.
»Die Lokalisierung von Personen und die zeitnahe Weitergabe von sicherheitsrelevanten Informationen ist in einer solchen Situation extrem schwierig«, erklärt Wilhelm Stork, Leiter des Instituts für Technik in der Informationsverarbeitung des KIT.
Deshalb haben bis jetzt Routengänger Sicherheitsmängel erfasst – beispielsweise fehlende Geländer, freiliegende Kabel oder leicht entflammbare Bauabfälle wie Farben und Konservierungsstoffe sowie brennbare Materialien in der Nähe von Heißarbeiten – und sie sie auf Papierformularen notiert. Am Ende ihres Kontrollgangs gaben sie diese Informationen bei ihrem Vorgesetzten ab, der wiederum die notwendigen Maßnahmen einleitete..