Low-Power-WANs auf USSD-Basis

Weltweit vernetzt für 0,25 Dollar pro Monat

14. März 2019, 12:22 Uhr | Heinz Arnold
Dr. Philipp Bolliger: »Für die Anwender steht ein Demonstrator bereit; über ihn können sie überall auf der Welt ausprobieren, ob die Konnektivität ihren Anforderungen entspricht. So zeigen wir, dass wir einen echt globalen Low-Power-WAN-Service bieten können – im lizenzierten Spektrum mit all seinen Vorteilen.«
© Componeers GmbH

Für 0,25 bis 2 Dollar pro Tracker und Monat weltweit Assetts verfolgen - das hat sich Thingstream zur Aufgabe gemacht. Also noch eine weitere LPWAN-Variante?

Diesen Artikel anhören

»Wir arbeiten im lizenzierten Frequenzspektrum. Überall, wo Low-Power-WANs wie LoRa oder Sigfox nicht zur Verfügung stehen, können wir den Anwendern den vollständigen Connectivity-Service garantieren«, sagt Dr. Philipp Bolliger, CEO von Thingstream. Voraussetzung ist lediglich, dass ein GSM-Netz vorhanden ist. Gerät die Technik damit in Konflikt zu NB-IoT, mit dem die Telekommunikationsunternehmen einen den LPWANs vergleichbaren Service im lizenzierten zellulären Funk anbieten wollen? Auch das sieht Philipp Bolliger gelassen: NB-IoT müsse ja noch flächendeckend ausgerollt werden und die Roaming-Probleme seien noch lange nicht gelöst. Deshalb zieht er selbstbewusst das Fazit: »Wir betreiben das einzige funktionierende globale Low-Power-WAN, das es derzeit gibt.«

Die Idee, verlässliche globale Konnektivität zu einem günstigen Preis zu bieten, hatte auch schon die im Januar 2018 gegründete 1NCE, die aus der Telekom hervorgegangen ist und in die die Telekom investiert hat. Auch 1NCE konzentriert sich ausschließlich darauf, IoT-Services auf Basis kleiner Datenraten in zellularen Netzen im lizenzierten Spektrum für IoT, M2M und Industrie 4.0 zu bieten. Über ihre Zusammenarbeit mit der Telekom und anderen Providern könne 1NCE laut Alexander Bufalino, CSO von 1NCE, bereits gute Abdeckungen in Europa, Nordamerika, Asien und Russland erzielen.

Thingstream hätte mit der weltweiten Abdeckung schon jetzt keinerlei Probleme, sie sei eines der wesentlichen Differenzierungsmerkmale seines Unternehmens, sagt Bolliger: »GSM ist das einzige Netz, das weltweit funktioniert. Wir arbeiten bereits mit über 640 Mobilfunknetzbetreibern in 190 Ländern der Welt zusammen.« Deshalb könne Thingstream schon heute für Geräte und Assets wie Container, aber auch für Produkte, bei deren Fertigung noch nicht bekannt ist, in welchen Ländern sie einmal arbeiten werden, über Grenzen und Kontinente hinweg eine zuverlässige und kostengünstige Funkverbindung anbieten.

Die Kosten für den Tracking-Service starten bei 25 $-Cent für 500 Nachrichten pro Monat und Gerät. Sind 12.000 Nachrichten erforderlich, fallen 2 Euro pro Monat und Gerät an. Dazu ein Beispiel: Rauchmelder werden international verkauft. Die Hersteller wollen sie also gerne in den unterschiedlichen Weltregionen überwachen. Bolliger: »Einmal pro Tag eine Nachricht abzusetzen, über die ein Rauchmelder seinen Zustand mitteilt, genügt. Allerdings möchte der Kunde, dass die Nachrichten garantiert ankommen. Das bedeutet bei uns also 150 Nachrichten pro Monat auf Qualitäts-Level 1 und kostet 25 $-Cent pro Monat, unabhängig davon, ob sich der Rauchmelder in den USA, in England oder sonst einem Land der Welt befindet.«

Bei 1NCE sieht das Modell folgendermaßen aus: Eine SIM-Karte kostet über einen Zeitraum von zehn Jahren 10 Euro, einschließlich des SIM-Karten-Managements, einem sicheren Datenkanal via VPN und einem Datenvolumen von 500 MB und 250 SMS. »Es gibt keine weiteren versteckten Gebühren«, sagt Alexander Bufalino. Die Kunden könnten also zu kalkulierbaren Kosten ihre Geräte auf Lebenszeit vernetzen. »Für die Kunden ist das sehr einfach und bequem, denn sie bezahlen die Karte und müssen sich dann nicht mehr mit Details oder monatlichen Rechnungen herumschlagen«, so Bufalino.


  1. Weltweit vernetzt für 0,25 Dollar pro Monat
  2. So funktioniert Thingstream

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu elektroniknet

Weitere Artikel zu IIoT-Protokolle (OPCUA, MQTT, ...)

Weitere Artikel zu IoT / IIoT / Industrie 4.0