Das Ziel der Prozessoptimierung und Effizienzsteigerung spiegelt sich auch im meistgenannten Anwendungsgebiet von IIoT wider: 84 Prozent der Unternehmen nutzen IIoT derzeit, um Datenanalysen anhand von Sensordaten an ihren Maschinen oder Anlagen vorzunehmen. Dies unterstützt die Unternehmen dabei, Prozesse nachhaltig zu verbessern und Ineffizienzen oder Wartungsbedarf zu erkennen, bevor sie die Produktion stören. 72 Prozent der Unternehmen setzen IIoT darüber hinaus in Form von Connected Devices ein, um Ineffizienzen und Engpässe zu vermeiden. Außerdem kommt bei einem Viertel der Befragten IIoT in Verbindung mit KI für Verbesserungen im Produktionsprozess und von Produkteigenschaften zum Einsatz. 38 Prozent der Unternehmen nutzen das IIoT als Konnektivitätsplattform. Dies ermöglicht die Übersicht und den Direktzugriff auf Daten in Echtzeit, ihre Nutzung und die entsprechende zeitnahe Anpassung der Prozesse. Auch dies wurde von den Entscheidern als einer der Gründe für die Implementierung des IIoT genannt.
Grundlage für neue Geschäftsmodelle
IIoT bietet bekanntermaßen jedoch nicht nur das Potenzial, Prozesse zu optimieren und Ausfallzeiten zu verringern. Die Technologie kann gleichfalls dazu dienen, das bestehende Geschäftsmodell von Unternehmen zu erweitern oder ganz neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. Während erst wenige Unternehmen dieses Potenzial bislang ausschöpfen, sehen viele die Möglichkeit für die Zukunft. 17 Prozent der Befragten hatten zum Zeitpunkt der Befragung ihr Geschäftsmodell im Zuge der IIoT-Einführung bereits geändert. 38 Prozent können sich dies zumindest für die Zukunft vorstellen. Aber auch ganze 44 Prozent halten dies für keine Option. Hier zeigt sich eine gewisse Zögerlichkeit der Unternehmen gegenüber umfassender Veränderung in der Weiterentwicklung traditioneller Geschäftsmodelle im Zuge der digitalen Transformation. Dabei besteht gerade darin das – noch viel zu wenig genutzte – Potenzial, die deutsche Industrie nachhaltig zukunftsfähig zu machen.
Eine lohnende Investition?
Häufig wagen Unternehmen den Schritt hin zu Innovation erst spät, weil sie die vermeintlichen Risiken einer solchen Transformation und die mit ihr verbundenen Investitionen fürchten. Dabei bietet das IIoT gerade die Möglichkeit, dass Unternehmen flexibler auf unvorhergesehene Ereignisse und Unwägbarkeiten reagieren können, wie wir sie in den letzten Monaten verstärkt erlebt haben und auch in Zukunft unweigerlich erleben werden. Um den Umfang der Investitionen, die Unternehmen bei der Implementierung von IIoT aufwenden, einschätzbarer zu machen, fragte die Studie auch nach dem zeitlichen und Kapitalaufwand und nach der rückblickenden Bewertung der Ergebnisse.
Die Implementierungsdauer für die von den Unternehmen verwendeten IIoT-Anwendungen liegt in der Mehrheit aller Fälle (70 Prozent) bei einem überschaubaren Zeitraum zwischen 6 und 24 Monaten. Nur 18 Prozent sahen einen Zeitraum von drei Jahren oder mehr, zehn Prozent setzten ihre Projekte sogar in weniger als sechs Monaten um. Ob die Implementierung in einem großen, mittleren oder kleinen Unternehmen umgesetzt wurde, fällt dabei nicht wesentlich ins Gewicht.
Mit Blick auf die Kapitalinvestitionen müsste der Kostenfaktor einer groß angelegten Transformation für die größeren Unternehmen in der Theorie leichter zu stemmen sein. Da erscheint es überraschend, dass es laut unserer Umfrage gerade kleinere und mittlere Unternehmen mit bis zu 500 Mitarbeitern sind, die mitunter vergleichsweise große Budgets von mehr als 5 Millionen Euro für die Umsetzung von IIoT-Projekten aufwenden. Die meisten der Unternehmen verorteten die Investition jedoch bei unter 300.000 Euro.
Sie würden es jederzeit wieder tun!
Die Studie zeigt mehr als deutlich: Die Investition lohnt sich für die Unternehmen! Von den Unternehmen, die IIoT bereits einsetzen, bewerten ganze 79 Prozent den Nutzen für ihr Unternehmen als positiv, 16 Prozent bewerten den Nutzen als neutral. Nicht ein einziges Unternehmen zieht ein negatives Fazit aus der IIoT-Nutzung – ein klarer Beweis dafür, dass die Technologie in der Praxis durchweg echten Mehrwert bringt.
Die Mehrwerte lassen sich auch an den KPIs der Unternehmen ablesen. Am häufigsten wird die Produktivitätssteigerung als erzielte Verbesserung benannt. Ebenso die Produktqualität konnte verbessert werden, was konsequenterweise bei vielen zu mehr positivem Kundenfeedback und zugleich einer verringerten Reklamationsquote führte. Durch eine bessere Planbarkeit anhand der nun nutzbaren Daten konnten auch die Verfügbarkeit und Liefertreue optimiert werden. Da ist die ebenfalls von den Entscheidern gemessene Umsatzsteigerung die erfreuliche Konsequenz.
Mit den heutigen Erfahrungswerten würden 93 Prozent ihre Entscheidung für IIoT wiederholen. Ein Großteil (74 Prozent) plant bereits weitere IIoT-Projekte – ein deutliches Zeichen für die Wirksamkeit von IIoT und den Willen zur Innovation seitens deutscher Industrieunternehmen. Von den Nicht-Nutzern planen ganze 65 Prozent, IIoT in Zukunft einzuführen. Ihre Hauptmotivation, IIoT neu zu implementieren, besteht in der Verbesserung betrieblicher Abläufe (87 Prozent) sowie der Erhöhung der Qualität (79 Prozent).