Interview mit AMA-Geschäftsführer Dr. Thomas Simmons

»Sensoren sind die Sinnesorgane der Industrie 4.0«

21. August 2014, 14:56 Uhr | Nicole Wörner
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Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Welche Weichen gilt es, kurzfristig zu stellen?

Als Verband vertreten wir die Interessen unserer Mitglieder und unterstützen im Rahmen dessen beispielsweise die Fachgruppe »Multimodale Sensorik-Konzepte zur Umgebungserkennung und -modellierung« des Technologieprogramms des BMWI.

Anhand der Ergebnisse der dort umgesetzten Projekte können wir bereits heute die wichtigsten, zukunftsträchtigsten Herausforderungen benennen: Neue Mechanismen zur Selbststeuerung fordern eine deutliche Erhöhung an sensorischen Funktionen.

Daraus wächst ein höherer Anspruch an das Zusammenspiel zwischen den Sensoren, der Signalverarbeitung und der Kommunikation. Somit ist es zwingend nötig, den Dialog zwischen Sensorherstellern, Systemintegratoren und Anwendern frühzeitig, bereits während der Entwicklungsphase neuer Systeme, sehr intensiv zu führen.

Welche weiteren Entwicklungsschritte muss die Sensorikbranche nehmen, um im Thema Industrie 4.0 erfolgreich zu sein?

Die Entwicklung der Sensorik sehe ich analog zur Entwicklung zur Software: Wurde in der ersten Stufe der Entwicklung funktions- und später modulorientiert programmiert, wird heute eher objektorientiert programmiert, man erreicht dadurch eine weitere Verkapselung der Komplexität.

Ähnlich sehe ich die Entwicklung in der Sensorik und Messtechnik: Ursprünglich vom reinen Sensorelement hin zu Sensor- und Messsystemen, die Systemwissen besitzen, Eigendiagnosen durchführen und so zu einer schnelleren, höheren und autonomen Durchsetzung führen.

Zusammengefasst: Sensoren und Messtechnik für die Industrie 4.0 müssen gezielt auf die jeweiligen Applikation zugeschnitten werden. Dabei können die Hersteller einen deutlichen Wettbewerbsvorteil erzielen, indem sie Neuerungen in den Informations- und Kommunikationstechnologien einbeziehen und mit den Sensorkomponenten verbinden. Damit ist Industrie 4.0 aus meiner Sicht zugleich Herausforderung und Chance für die Sensorik und Messtechnik.


  1. »Sensoren sind die Sinnesorgane der Industrie 4.0«
  2. Welche Weichen gilt es, kurzfristig zu stellen?

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