Die European Space Elevator Challenge findet vom 17. bis zum 20. September am Campus Garching der Technischen Universität München statt - Besucher sind an den beiden Wettbewerbs-Tagen 18. und 19. September herzlich Willkommen: Insgesamt 7 Climber werden in 2 Kategorien auf einer bis zu 100 m Fahrstrecke gegeneinander antreten.
Die Grundlegende Idee des „Space Elevator“ geht zurück bis zum Jahre 1895, als der Wissenschaftler Konstantin Tsiolkovsky in Betracht zog, einen Turm von der Erdoberfläche bis hoch zum geostationären Orbit des Weltalls zu bauen: Ein Aufzug fährt an einem extrem widerstandsfähigen Band mindestens 36.000 km in den Weltraum. Am Ende des Bandes hängt ein Satellit oder eine Raumstation als Gegengewicht. Das Band wird dabei in einem Gleichgewichtszustand von Gravitation und Fliehkraft permanent unter Spannung gehalten.
Der Artsutanov-Artikel aus dem Jahr 1960 beabsichtigte eine Seilstruktur bis zum geostationären Orbit zu spannen.Das Hauptziel war und ist es immer noch, Nutzlasten - Satelliten, Astronauten oder andere Gegenstände - günstig, sicher und umweltfreundlich ins Weltall zu befördern. Die Idee könnte eine Alternative zum teuren Einsatz von Raketen sein.
Das aktuelle Konzept des Weltraumaufzugs basiert auf einem Seil, das von der Erdoberfläche bis zum geostationären Orbit reicht. Um das Seil im Hinblick auf Gravitations- und Rotationskräfte gespannt zu halten, muss das Zentrum der Masse des Weltraumaufzugs über diesem Orbit gehalten werden. Am Seil ist ein Aufzug befestigt, der die Nutzlast ins All befördert. Die Energieversorgung soll mit Techniken wie dem „Power Beaming“ erfolgen (bspw. mit einem Laser von der Erdoberfläche aus). Ebenso sollen Solarzellen zum Einsatz kommen.
European Space Elevator Challenge
Die Aufgabe ist es, einen Climber unter vorgegeben Anforderungen zu erschaffen. Dabei sollen die Anforderungen an einen echten Weltraumaufzug im Auge behalten werden. Der Fokus liegt auf:
- der Effizienz des Climbers
- der technischen Ausführung des Climbers (insbesondere des Nutzlastsystems)
- Aspekten die die Entwicklung des „realen“ Weltraumaufzugs beeinflussen
Die Ziele der European Space Elevator Challenge sind es, junge Ingenieure und Wissenschaftler - insbesondere in Europa - von der Idee des Weltraumaufzugs zu begeistern, und darüberhinaus in Europa eine größere Community rund um den Weltraumaufzug aufzubauen, durch den Erfahrungsaustausch das Verständnis des Weltraumaufzugs zu verbessern. Außerdem möchten die Initiatoren den Space Elevator einer breiteren Masse vorstellen. Studenten sollen die Möglichkeit haben, die im Studium erlernten theoretischen Fähigkeiten in der Praxis anzuwenden und schlussendlich soll das Projekt auch Schüler für Naturwissenschaften, Technik und Raumfahrt begeistern.
Die Organisatoren
Die European Space Elevator Challenge wird organisiert von WARR e. V. der Wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaft für Raketentechnik und Raumfahrt der Technischen Universität München. Sie ist dem Lehrstuhl für Raumfahrttechnik angegliedert. Die WARR wurde 1962 gegründet und ist eine der ältesten wissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften der TUM.