Insbesondere neue »As a Service«-Geschäftsmodelle, in denen die Produkte nicht mehr verkauft, sondern die Nutzung nach Verbrauchseinheiten abgerechnet wird, erfordern es, die bewährten Geschäftsmodelle zu hinterfragen und möglicherweise grundsätzlich zu verändern.
Bei der Umsetzung von Industrie 4.0 gehen die Anwender und Planer fast alle (97 Prozent) strategisch vor, wobei die Ansätze unterschiedlich weit reichen: 59 Prozent haben eine Strategie fur das Gesamtunternehmen, 38 Prozent nur für einzelne Bereiche des Unternehmens. Das Ausprobieren in Teilbereichen ist ein guter Anfang. Das volle Potenzial entfaltet sich aber erst, wenn alle Bereiche konsequent digitalisiert werden. Die beste digitale Vernetzung in der Fertigung nutzt wenig, wenn Lieferketten und Kundenbindungsprogramme mit den neuen digitalen Fertigkeiten und der damit verbundenen Agilität nicht mithalten können. Mittelfristig braucht es deshalb einen integrativen Ansatz, der Lieferanten, Partner und Kunden in die eigene digitale Strategie mit einbindet, so Riemensperger. »Gerade für die firmenübergreifende Zusammenarbeit ist es zudem gut, über den eigenen Tellerrand zu schauen und verstärkt externe Expertise einzubeziehen«.
Laut der Befragung werden die Industrie-4.0-Strategien derzeit größtenteils mit internen Mitarbeitern wie dem Produktionsleiter entwickelt, wie 91 Prozent der Befragten erklären. 39 Prozent haben externe Berater herangezogen, zum Beispiel von Unternehmensberatungen oder Industrie- und Handelskammern. 28 Prozent haben ihre Strategie in Kooperation mit mittelständischen oder großen Unternehmen aus der Digitalbranche entwickelt. 11 Prozent haben dafür mit Wettbewerbern kooperiert, 8 Prozent mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Lediglich 6 Prozent haben Start-ups in den Strategieprozess miteinbezogen. Wenn es darum geht, neue datengetriebene Geschäftsmodelle zu entwickeln, braucht man neben erfahrenen eigenen Mitarbeitern auch Leute, die aus den gewohnten Denkmustern ausbrechen und frische Ideen einbringen. Start-ups, Service-Partner und oft auch die eigenen Kunden liefern hier meist kreative Impulse.