Bitkom-Studie zur Hannover Messe

Fast jedes zweite Unternehmen nutzt Industrie 4.0

21. April 2016, 9:25 Uhr | Karin Zühlke
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Die größte Hürde sind die Investitionskosten

Die größte Hürde beim Einsatz von Industrie 4.0 ist der hierfür nötige Mitteleinsatz. 75 Prozent aller Industrieunternehmen sagen, dass hohe Investitionskosten den Einsatz von Industrie 4.0 in ihrem Unternehmen hemmen. Anforderungen an den Datenschutz und an die Datensicherheit gehören mit 55 bzw. 51 Prozent ebenfalls zu den Haupthemmnissen. Der Mangel an Fachkräften wird von 53 Prozent als Problem genannt. Weitere Hemmnisse sind: die Komplexität des Themas (50 Prozent), der fehlende Rechtsrahmen (40 Prozent), eine befürchtete Störanfälligkeit der Systeme (38 Prozent), sowie fehlende Standards (36 Prozent).

Industrie 4.0 hat auch Auswirkungen auf die Arbeit in der vernetzten Fabrik. So haben 11 Prozent der Unternehmen, die Industrie 4.0 anwenden oder dies planen, im vergangenen Jahr neue Mitarbeiter für diesen Bereich eingestellt, 15 Prozent planen das für dieses Jahr. Am gefragtesten aus der Gruppe der IT-Berufe sind dabei Datenanalysten: 36 Prozent der Unternehmen, die Mitarbeiter für Industrie 4.0 eingestellt haben oder dies planen, nennen diese Berufsgruppe.

IT-Sicherheitsexperten stehen mit 21 Prozent an zweiter Stelle. Eingestellt wurden oder werden zudem Software-Entwickler bzw. Programmierer (17 Prozent), IT-Service Manager (15 Prozent), Systemarchitekten (13 Prozent) und Qualitätsmanager/Tester (10 Prozent). Zudem will jedes zweite Unternehmen (51 Prozent), das bereits Industrie 4.0 nutzt oder dies plant, in diesem Jahr Mitarbeiter weiterbilden. 43 Prozent haben das im vergangenen Jahr getan. Entlassungen infolge von Industrie 4.0 sind dagegen kaum geplant: Nur 6 Prozent der Anwender und Planer haben im vergangenen Jahr Stellen abgebaut, 7 Prozent wollen das dieses Jahr tun.

»Industrie 4.0 verbannt den Menschen nicht aus den Werkhallen. Allerdings wandeln sich die Berufsbilder. Der Umgang mit den neuen digitalen Technologien muss geübt werden, und es braucht in der Regel auch neue Mitarbeiter mit guten Fähigkeiten im Umgang mit Industrial IT«, so Riemensperger. Gefragt sind laut der Studie vor allem gut qualifizierte Fachkräfte, die interdisziplinares Wissen fur das vernetzte Arbeiten im Team mitbringen. Aber auch für eher gering qualifiziertes Personal eröffnet Industrie 4.0 durch IT-basierte Assistenzsysteme neue Chancen. Laut der Umfrage unterschreiben zudem drei Viertel der Unternehmen (75 Prozent) den Satz: Industrie 4.0 ist die Voraussetzung für den Erhalt der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie und damit auch für die Sicherung von Arbeitsplätzen.


  1. Fast jedes zweite Unternehmen nutzt Industrie 4.0
  2. Bewährte Geschäftsmodelle hinterfragen
  3. Die größte Hürde sind die Investitionskosten

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