Innovation durch interdisziplinäres Denken

Ein Plädoyer für den »mechatronischen Ansatz«

5. Mai 2011, 16:10 Uhr | Von Paul Kho
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Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Individualist oder Generalist?

Das Spektrum der Tätigkeitsfelder in denen Mechatroniker bei Festo beschäftigt sind, unterstreicht die gefragte Kompetenz der Generalisten: von der Forschung über die Entwicklung, die Konstruktion, die Fertigung bis hin zum Vertrieb. Darüber hinaus sind SPS-Programmierung, Produktionsüberwachung, Projektierung von Automatisierungsanlagen und der Sondermaschinenbau typische Berufsfelder eines Mechatronikers bzw. einer Mechatronikerin. Mechatroniker sind begehrte Fachkräfte in den Industriebetrieben aus Maschinenbau, Elektronik, Chemie, Fahrzeug-, Medizin-, Luft- und Raumfahrttechnik.

Prof. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Fritz J. Neff von der Hochschule Karlsruhe für Technik und Wirtschaft meint hierzu: »Mechatronik ist eine Methode, die durch Synergieeffekte zwischen den Basiswissenschaften eine ständige Weiterentwicklung bewirkt – und daher kommt auch die verdiente Existenzberechtigung. Die Anforderungen der Menschen hinsichtlich Sicherheit, Weiterentwicklung und Komfort sowie Umweltschutz, sei es in der Haustechnik oder im Rahmen jeglicher Mobilität, werden immer höher. Da schafft meiner Ansicht nach bei Anwendung der Systemoptimierung die Mechatronik ständig Innovationen. Mechatroniker sind heutzutage überall einsetzbar – es sind Generalisten mit individuellen Schwerpunkten –, da sie die Problematik in der Gesellschaft erkennen und daraus umfassende Problemlösungen entwickeln können. Gerade in Zeiten der Krise sehe ich für Studenten und Jungingenieure der Mechatronik bessere Zugangsvoraussetzung in verschiedene Berufsrichtungen als für manchen Spezialisten. Unternehmen strukturieren um, definieren neue Prozesse und stellen ihre Mitarbeiter teilweise vor komplett neue Aufgaben. Folglich behaupten sich in dieser Zeit überwiegend diejenigen Mitarbeiter, die sich schnell und einfach auf neue Problemstellungen einstellen können. Ihr vernetztes Denken und ihre soziale Kompetenz – die im Studium ebenfalls berücksichtigt werden – zeichnen die Mechatroniker daher besonders aus.«

 

 

Mensch & Mechatronik

Eine Gruppe von Maschinenbauern, Zulieferern sowie Dienstleistern hat die Initiative »Mensch & Mechatronik« mit dem Ziel gegründet, die Mechatronik der nächsten Generation im Maschinenbau zu implementieren. Dafür wollen die beteiligten Partner die mechatronischen Möglichkeiten auf allen Ebenen des Maschinen- und Anlagenbaus vorantreiben. »Mensch & Mechatronik« zeigt Verbesserungspotentiale auf, schafft Netzwerke, skizziert Problemlösungen, Synergien und Freiräume für die Querschnittstechnologie der Zukunft.

Die Chancen mit Mechatronik als Zukunftstechnologie muss genutzt werden. Sie muss sich im Maschinenbau etablieren. Dazu gehört, dass die mechatronische Reife der Unternehmen verbessert, gefördert und gestärkt wird.

Mensch & Mechatronik


Der Autor:

Dipl.-Ing. Paul Kho ist Leiter der technischen Unternehmenskommunikation bei Festo. Die Mechatronik als Trendthema in der Automatisierungstechnik treibt seine Arbeit über Unternehmensgrenzen hinaus an. Als Mitglied der Initiative „Mensch & Mechatronik“ verfolgt er seit 2002 die markenneutrale Durchdringung von Maschinen und Anlagen mit dem Prinzip dieser Technologie.


  1. Ein Plädoyer für den »mechatronischen Ansatz«
  2. Aus drei mach eins
  3. Individualist oder Generalist?

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