Industrielle Bildverarbeitung

Der IBV-Markt in Europa, USA und Asien

14. Februar 2014, 12:17 Uhr | Andreas Knoll
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Die Situation in den USA

In den USA ist derzeit von einer Welle der »Re-Industrialisierung« die Rede. Interessant ist daher die Frage, was dies genau für die IBV bedeutet und in welchen Branchen das größte Wachstumspotenzial in Nordamerika erwartet wird.

Jeff Burnstein, President der Association for Advancing Automation (A3) und President der Automated Imaging Association (AIA), USA:
Wir sehen eine überwältigende Zukunft für die Bildverarbeitung in der Industrieproduktion als Teil der Re-Industrialisierung, die in Nordamerika vonstatten geht. Wie viele Kommentatoren schon bemerkten, kehrt zunehmend Industrieproduktion von Übersee nach Amerika zurück. Und das ist großartig für all diejenigen, die in der Automatisierung arbeiten, besonders in der Bildverarbeitung.
Wenn es um die Anwendungen außerhalb der Fabriken geht, würde ich auf Bereiche wie Life Sciences, medizinische Bildverarbeitung und Überwachung schauen. Diese Felder bieten enorme Chancen, denn sie nutzen die Bildverarbeitung bislang noch viel zu wenig. Deshalb sind wir ganz und gar optimistisch bezüglich der Zukunft der Bildverarbeitung. Wir gehen davon aus, dass Nordamerika ein starker Markt bleiben wird, und freuen uns, als AIA mit unseren Mitgliedern überall auf der Welt diese Chancen zu ergreifen.

Mike Cyros, CCO von Allied Vision Technologies (USA):
Wir sehen zwei Schlüsselfaktoren, welche die Re-Industrialisierung im nordamerikanischen Markt vorantreiben. Den ersten nennen wir »Re-shoring«, also die Rückkehr von Arbeit und Industriebeschäftigung in die USA. Der Grund für die Rückkehr liegt in der höheren Qualität der Industrieproduktion, und genau dies bedarf einer verstärkten Automatisierung. Der zweite liegt im gleichzeitigen Wiedererstarken unserer Automobilindustrie. Schon diese beiden Faktoren wirken als große Wachstumstreiber für den nordamerikanischen Markt. Auch in den nicht-traditionellen Einsatzgebieten der Bildverarbeitung - nämlich im Außenbereich - sehen wir Wachstumspotenzial. Diese nutzen die gleichen Techniken, die wir für industrielle Bildverarbeitung entwickeln, auch wenn sie in einer etwas veränderten Umgebung zur Anwendung kommen, etwa in der Automatisierung von Sportstadien, Bildverarbeitung im Freien, in der digitalen Kartografie, in der intelligenten Verkehrstechnik wie auch in High-end- und Überwachungs-Anwendungen.

Greg Hollows, Director of Machine Vision Solutions bei Edmund Optics (USA):
Wir sehen große Chancen für die Re-Industrialisierung von Amerika durch die Fortschritte in der Automatisierungstechnik. Ideal ist, dass dadurch Amerika wieder verstärkt Arbeitsplätze aufbauen kann, nicht nur in den Automatisierungsfirmen, sondern auch im verarbeitenden Gewerbe insgesamt. Das umfasst alles - von der Herstellung des Produkts bis zur Wartung der eingesetzten Automatisierungstechnik. Um die Schlagzahl aufrecht zu erhalten, müssen besser bezahlte und stabilere Jobs für diesen Markt entstehen. Interessant ist auch, dass die sich ständig weiter entwickelnde Automatisierungstechnik immer kostengünstiger wird, so dass neue Märkte erschlossen werden. In Bereichen wie Life Sciences haben wir die Chance, mit weniger Kosten mehr zu erreichen. So bekommen wir bessere Testergebnisse und können den Menschen mehr Informationen zur Verfügung stellen, die diese schnell benötigen, um persönliche Entscheidungen zu treffen. Das ermöglicht eine Erhöhung der Lebensqualität und schafft neue Arbeitsplätze in diesem Markt, denn die Menschen haben steigende Bedürfnisse, die wir so befriedigen können. Viele schöne neue Möglichkeiten entstehen im Zusammenhang mit dem Gesundheitswesen, der industriellen Bildverarbeitung und Automatisierung, die unser aller Leben weiter verbessern werden.


  1. Der IBV-Markt in Europa, USA und Asien
  2. Die Situation in den USA
  3. Der IBV-Markt in Asien

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Landesmesse Stuttgart GmbH