Qi

Starbucks führt drahtlose Smartphone-Ladestationen ein

26. August 2016, 11:55 Uhr | Hagen Lang
Qi - »Tchi« ausgesprochen - steht für den chinesischen Ausdruck für Lebensenergie.
© Wireless Power Consortium

Starbucks führt in München in drei Geschäften induktive Ladestationen für Smartphones ein. Weitere deutsche Shops werden sukzessive folgen. Als Lade-Technologie kommt das weltweit verbreitetste System Qi (ausgesprochen: Tchi) des Wireless Power Consortiums (WPC) zum Einsatz.

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In den Münchner Starbucks-Filialen Sendlingerstraße 27, Arnulfstraße 32 sowie im pep Einkaufszentrum in Neuperlach kann man geeignete Smartphones jetzt durch bloßes Ablegen auf den Tischen aufladen. In den Tischen sind sogenannte FluxPorts eingebaut, die Qi-kompatible Geräte induktiv aufladen.

»Unsere Partner in den Coffee Houses werden von unseren Gästen oft nach einer Möglichkeit gefragt, um Smartphones aufzuladen. Daher freuen wir uns, mit dem FluxPort Wireless Charging Service eine einfache und bequeme Lösung anzubieten«, sagt Hanko Geissler, Construction Manager bei Starbucks. Smartphones, die nicht über die Qi-Technologie verfügen, können mittels eines Adapters, der in den Starbucks Filialen ausleihbar ist, Laden.

Qi in Starbucks
Starbucks führt drahtloses Laden für Qi-kompatible Smartphones ein. Für Smartphones ohne entsprechende Elektronik verleiht Starbucks Adapter.
© Wireless Power Consortium

Große Unternehmen wie IKEA, Audi, BWM, Opel, LG und Samsung setzen sich bereits für die Qi-Technologie ein. Momentan gibt es weltweit geschätzte 4.000 Orte, die Laden mit Qi-Technologie anbieten, vor allem Flughafen-Lounges, Hotels und Restaurants, unter anderem McDonalds in den USA und UK. Menno Treffers, Vorsitzender des WPC erlärt: »Weltweit wächst das Qi-Ecosystem stetig. Der Einsatz der FluxPort-Technologie durch Starbucks ist ein spannender und wichtiger Schritt, Smartphone-Nutzern über ihren gesamten Tag hinweg genügend Akku-Leistung zu ermöglichen.«

Menno Treffers geht davon aus, dass sich Qi als induktiver Ladestandard weltweit durchsetzen wird. Der Markt sei so strukturiert, dass am Ende ein System 100 Prozent Marktanteile haben werde und nicht konkurrierende Standards mit 20-30 Prozent Marktanteil koexistierten, erklärte er der smartwerworld.de.

Menno Treffers
Menno Treffers glaubt, dass sich durch Lock-In-Effekte schnell ein induktives Ladesystem am Markt durchsetze - und dieses werde Qi heißen.
© Wireless Power Consortium

Insbesondere für induktive Ladestationen sei das Marktvolumen beträchtlich:  »Es gibt eine Daumenregel im Consumer-Electronics-Bereich, dass wenn ein Exemplar eines Produktes pro Haushalt verkauft wird, etwa DVD-Player, man global von 100 Million verkauften Geräten jährlich ausgehen kann«, so Treffers.  »Bei drahtlosen Ladegeräten wird dieser Markt größer sein, denn die Menschen werden nicht nur Zuhause, sondern auch im Auto, im Büro und in Hotels laden wollen.«

Etwa 144 Millionen Smartphones und Handys sowie 50 Millionen induktive Ladegeräte mit Qi-Ladetechnologie wurden 2015 ausgeliefert. Im Android-Bereich dürfte Qi kaum noch Konkurrenz  besitzen, unklar ist, ob Apple sich für eine Qi-kompatible induktive Ladetechnologie entscheidet.


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