Durch die zunehmende Einspeisung elektrischen Stroms aus regenerativen Quellen - zunehmend auch privater Anbieter - erfolgt der Stromfluss nicht mehr nur in einer Richtung (vom Energieerzeuger zum Verbraucher), sondern bidirektional (siehe Kasten 2). »Viele bisher unvernetzte Ortsnetzverteilstationen müssen daher modernisiert werden, um einen Datenaustausch zwischen den verschiedenen Systemen und der Leitwarte zu ermöglichen«, verdeutlicht Hafner. »Smart Grids setzen eine flächendeckende Kommunikation vom jeweiligen Stromzähler über die Schaltanlagen der Umspannwerke bis zu den Leitstellen der Energieerzeuger voraus. Flexible Kommunikationslösungen verbessern dabei die Überwachung und Steuerung der Netzinfrastruktur. Sie erhöhen die Transparenz von Lastfluss und Lastverteilung, so dass Stromproduktion und Stromverbrauch aufeinander abgestimmt sind.« (Bild 4)
Das EoVDSL-Portfolio (Ethernet over VDSL) von Siemens erlaubt die Vernetzung von Ortsnetzverteilstationen über vorhandene Zweitdrahtkupferleitungen der Energieversorger. Zusätzlich gestatten integrierte serielle Schnittstellen eine Anbindung bestehender Infrastruktur und optimieren den Aufwand bei einer Modernisierung.
»Überall dort, wo die Installation von Infrastrukturen für die drahtgebundene Kommunikation über Kupfer- oder Glasfaser-Kabel zu aufwändig ist, setzen Energieversorger bevorzugt auf drahtlose Lösungen«, stellt Hafner fest. Mit 2G- und 3G-Lösungen (Mobilfunk 2. und 3. Generation) werden unkritische Daten über öffentliche Kommunikationsnetze übertragen. Für betriebskritische Anwendungen im Smart Grid kommen Lösungen auf WLAN- und 4G-Basis (Mobilfunk 4. Generation) für private Netze zum Einsatz. »Damit lassen sich zuverlässige Netzwerke problemlos auch über größere Entfernungen aufbauen«, so Hafner.