Durch den Preisrückgang und ihre technischen Vorteile sind Mikrowechselrichter mittlerweile auch für mittlere und große Solaranlagen wirtschaftlich sinnvoll. Der Hersteller Envertech hat nun neue solcher Geräte im Portfolio.
Mikrowechselrichter bieten im Vergleich zu herkömmlichen Invertern viele Vorteile und sind inzwischen zu erschwinglichen Preisen auf dem Markt. Während an einen Stringwechselrichter meist alle PV-Module angeschlossen sind, hat bei PV-Anlagen, die auf Mikrowechselrichtern basieren, jedes Solarmodul seinen eigenen Microinverter (Modulwechselrichter) mit eigenem Maximum Power Point Tracking.
Das hat viele Vorzüge: Bei Teilverschattungen oder verwinkelten Dächern liefert die PV-Anlage deutlich mehr Solarertrag. Der verfügbare Platz auf dem Dach, an der Fassade oder am Zaun kann dadurch bestmöglich mit Modulen bestückt werden. Bei Stringwechselrichtern bricht hingegen meist der gesamte Solarertrag eines in Reihe geschalteten Modulstranges ein, wenn ein oder mehrere Solarpanels verschattet oder nicht leistungsfähig sind.
Die Vorteile von Mikrowechselrichter-Solaranlagen im Überblick:
Die Envertech-Modelle EVT1600SE, EVT1800SE und EVT2000SE verfügen jeweils über vier MPPT-Kanäle und erlauben bis zu vier Module pro Mikrowechselrichter mit separatem Maximum Power Point Tracking. Die maximale Ausgangsleistung beträgt beim EVT1600SE wie im Produkttitel genannt 1.600 W, beim EVT1800SE 1.800 W und beim EVT2000SE 2.000 W. Bei diesen vier Microinvertern können Solarmodule mit einer Leistung von 2.600 Wp angeschlossen werden.
EVT1600SE, EVT1800SE und EVT2000SE lassen sich für den Einsatz im Balkonkraftwerk auf 600 W oder 800W drosseln. Für den Bau größerer Solaranlagen können beispielsweise zwei EVT2000SE mit acht Solarmodulen einen Strang pro Phase bilden. Bei Nutzung aller drei Phasen im Hausstromnetz sind dann bis zu sechs EVT2000SE mit insgesamt 24 Solarmodulen einfach kombinierbar. Bei 445 Wp pro Modul wäre das eine Solaranlage mit 10,68 kWp. Ebenso geeignet für größere Solaranlagen ist der Mikrowechselrichter EVT400 von Envertech mit einer maximalen Ausgangsleistung von 400 W. Zudem lässt er sich mit dem EVT2000SE zu Gruppen kombinieren.
Dank der Unabhängigkeit der Mikrowechselrichter ist die Solaranlage sehr flexibel und anpassungsfähig. Wenn ein Stringwechselrichter ausfällt, fährt die gesamte Anlage herunter. Dieser Produktionsstopp wird mit Mikrowechselrichtern vermieden, da die intakten Wechselrichter und Module weiterhin Energie produzieren. Die defekten Module werden über die Envertech-App identifiziert und manuell deaktiviert. Anschließend lassen sich diese Teile problemlos ersetzen sowie neue Module und Wechselrichter hinzufügen, ohne den Solarertrag zu unterbrechen. Dabei lassen sich Module unabhängig von Leistung und Hersteller an die Envertech Mikrowechselrichter anschließen.
Auch die Installation einer PV-Anlage gestaltet sich mit Mikrowechselrichtern wesentlich leichter. Konventionelle Stringwechselrichter funktionieren in Reihenschaltung, die die gesamte Anlagenverkabelung unter Hochspannung setzt. Eine Installation oder Reparatur einer solchen Anlage muss daher von Elektrofachkräften mit Qualifikationen in den höheren Spannungsbereichen durchgeführt werden. Bei Mikrowechselrichtern haben die MC4-Kabel zwischen Modul und Microinverter lediglich eine Spannung von unter 40 V. Der Mikrowechselrichter speist dann mit 230 V ins Hausstromnetz ein.
Die Installation und Bedienung der Envertech-Mikrowechselrichter erfolgt bequem über Bluetooth und App. Die Kommunikationsschnittstelle ist das optionale Kommunikationsmodul Enverbridge EVB300 mit RJ45 und WLAN-Kommunikation. Damit lassen sich über Powerline (PLCC) bis zu 60 Mikrowechselrichter samt Solarmodule überwachen. Über WLAN oder LAN leitet das EVB300 die Daten dann an die App EnverView 4.0 weiter. Auf der intuitiven Benutzeroberfläche der App werden mögliche defekte Module, die Einspeisung jedes Moduls, der Ertrag in Euro und die CO₂-Einsparung angezeigt. Die Daten stehen dabei in Echtzeit sowie als tägliche, monatliche und jährliche Zusammenfassungen zum Abruf bereit.
Die Envertech Mikrowechselrichter erfüllen die Anforderungen der Schutzart IP67 und sind TÜV-zertifiziert. Die Betriebstemperatur bewegt sich zwischen -40 °C und 65 °C und wird lüfterlos durch natürliche Konvektion reguliert. Der nächtliche Energieverbrauch liegt unter 100 mW und ist damit sehr sparsam.
Mit einem geringen Gewicht von bis zu 4,92 kg und einem kompakten Gehäuse von bis zu 300 mm x 199,5 mm x 41 mm lassen sich die Produkte einfach transportieren und montieren. Die Bestandteile der Mikrowechselrichter sind auf eine Lebensdauer von 25 Jahren angelegt. Im Vergleich zu der 8- bis 12-jährigen Garantie herkömmlicher Stringwechselrichter beträgt die Herstellergarantie der Envertech-Mikrowechselrichter 15 Jahre und kann optional auf 20 Jahre erweitert werden.