Der niederländische Anbieter von intelligenten Energiespeicherlösungen Iwell will die deutsche Energiewende beschleunigen und expandiert daher nach Deutschland. In Düsseldorf wurde nun der zweite Standort des Utrechter Unternehmens eröffnet.
Iwell startet in Deutschland gleich mit einem großen Referenzprojekt: Um das neue europäische Zero-Waste-Distributionszentrum der Bekleidungsmarke Levi's in Dorsten nachhaltiger zu machen, implementiert das Unternehmen seine smarten Lösungen für die Energiesteuerung und -speicherung.
Bereits seit langem arbeitet der niederländische Hersteller mit Sunrock, einem europäischen Investor, Entwickler und Eigentümer von PV-Solar Dachanlagen, sowie dem Projektentwickler Delta Development und Levi's zusammen, um das neue 70.000 m² große europäische Distributionszentrum der Jeansmarke mit seinem intelligenten Batteriesystem auszustatten.
In dem ESG-konform errichteten Gebäude kommt ein System zum Einsatz, das Energie nachhaltig, lokal und effizient verwaltet. Es steuert Sonnenkollektoren und Ladestationen, um die erzeugte saubere Energie optimal einzusetzen. Überschüssige Solarenergie wird gespeichert, um sie zu weniger sonnigen Zeiten zu nutzen. Das Zentrum in Dorsten, Nordrhein-Westfalen, wird im April 2024 fertiggestellt.
Unternehmen in Deutschland sehen sich mit einer zunehmenden Dringlichkeit konfrontiert, nachhaltiger zu werden. Laut EEG soll sich der Anteil der erneuerbaren Energien an der Stromversorgung bis 2050 auf mindestens 80 Prozent steigern. »Deutsche Unternehmer müssen handeln. Doch die Bezahlbarkeit der Energiewende bereitet ihnen Sorgen«, so Jan Willem de Jong, Mitgründer und CEO von Iwell.
»Deshalb wird die Nachfrage nach nachhaltigen Lösungen, die sich schnell amortisieren, immer größer. Investitionen müssen sich schließlich auszahlen. Wenn man zudem bedenkt, dass Unternehmer:innen mit der aktuellen Volatilität der Energiepreise konfrontiert sind, wird deutlich, warum die Bezahlbarkeit der Energiewende so stark mit der Machbarkeit verknüpft ist.«
Iwell ermöglicht seinen Kunden, rentabel auf erneuerbare Energien umzusteigen. Mit dem Batteriespeicher können Nutzer die Effizienz ihrer Energieversorgung erhöhen und mehr Transparenz über ihre Kosten gewinnen.
Die Energiewende fordert zudem das Stromnetz heraus. Nachhaltigkeit und Elektrifizierung bergen europaweit die Gefahr einer Überlastung der Stromnetze. So steigt die Nachfrage nach Batteriespeichern rapide an. Über 250 niederländische Unternehmen nutzen derzeit einen Batteriespeicher von Iwell mit einer Leistung von 70 MWh. Viele von ihnen sind so weniger abhängig vom überlasteten niederländischen Stromnetz.
De Jong: »Die Überlastung der Netze stellt in den Niederlanden eine große Herausforderung dar. Auch in Deutschland wird dies der Fall sein, wenn die Energiewende weiter Fahrt aufnimmt. Neben den Kosten und der Verfügbarkeit von Energie ist dies für uns ein zusätzlicher Grund, unsere Lösungen in ganz Europa auszurollen, angefangen mit dem Zero-Waste-Distributionszentrum von Levi's.«
Mit der Expansion nach Deutschland möchte das Unternehmen innerhalb von fünf Jahren eine Energiekapazität von 500 MWh realisieren. Dies entspricht der Versorgung von circa 1.500 Gewerbegebieten mit lokaler, sauberer Energie.
Die Ambitionen beschränken sich jedoch nicht nur auf die Energiewende und den Klimawandel in den Niederlanden und Deutschland. iwell nimmt derzeit an europaweiten Ausschreibungen teil und prüft Erweiterungen und Projekte in mehreren Ländern.