Enel nimmt von Siemens entwickelten Energiespeicher für Solarstrom in Betrieb

Modular aufgebauter Stromspeicher puffert schwankenden Solarstrom

15. Mai 2012, 12:05 Uhr | Carola Tesche
Stromspeicher puffert schwankenden Solarstrom
© Siemens

Mit dem modular aufgebauten Speicher Siestorage hat Siemens einen Energiespeicher für die Pufferung von elektrischer Energie entwickelt, der kurzzeitige - sekunden- oder minutenlange - Schwankungen der Leistung aus erneuerbaren Quellen puffern soll.

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Der auf Lithium-Ionen-Akkumulatoren basierende Speicher passt in einer großen Ausführung in einen üblichen Transportcontainer und speichert 500 kWh Strom - das entspricht ungefähr dem durchschnittlichen Tagesverbrauch von 50 Haushalten. Der italienische Energieversorger Enel hat kürzlich die erste Anlage mit einem MW Leistung in Betrieb genommen. Enel will damit in seinem Mittelspannungsnetz untersuchen, wie sich Spannung stabilisieren lässt. 

Die Stromproduktion von PV-Anlagen schwankt nicht nur saisonal oder zwischen Tag und Nacht, sondern auch mit dem lokalen Wetter. Ziehen beispielweise Wolken über die Module, sackt die Stromerzeugung für Sekunden oder Minuten ab. Die Folge sind kurzzeitige Spannungseinbrüche im Stromnetz. Energiespeicher können solche Schwankungen innerhalb von Millisekunden bereits im Netz abfangen, ohne dass in die Steuerung von Kraftwerken eingegriffen werden muss - was immer Verluste bei der Effizienz und höhere Kosten zur Folge hat. 

Zur Entwicklung arbeitete Siemens mit einem der weltweit größten Hersteller für Lithium-Ionen-Akkus zusammen. Der modular aufgebaute Speicher lässt sich auf Kapazitäten von etwa zwei MWh und Leistungen von acht MW ausbauen. Von Siemens stammt das komplette System inklusive des Umrichtermoduls und der Steuerung, die den Speicher in das Stromnetz einbinden. 

Enel wird auch untersuchen, wie gut sich der Speicher eignet, um ein Stromnetz nach einem kompletten Blackout kontrolliert zu starten. Dazu muss der Umrichter des Speichers die passende Spannung und Frequenz vorgeben, damit es möglich ist, das Netz wieder kontrolliert hochzufahren. Solche Systeme sind interessant für kleine, eigenständige Stromnetze auf Inseln oder in abgelegenen Gemeinden, die andernfalls aufwändig an benachbarte Netze anzukoppeln sind. 


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