Ormazabal: Intelligenz ins Verteilnetz

Kosteneffektive und zuverlässige Smart Grids

20. Januar 2015, 9:11 Uhr | Heinz Arnold
Diesen Artikel anhören

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Skalierbarkeit am Beispiel von Großprojekten

Dass dies unter realen  Bedingungen funktioniert, hat Ormazabal bereits im Rahmen von Projekten demonstriert. So hat sich der spanische Versorger Iberdrola 2009 im »STAR«-Projekt (Sistema de Telegestión y Automatización de la Red) zum Ziel gesetzt, nicht nur eine Advanced-Metering-Infrastructure aufzubauen, wie die heimischen und die EU-Regulierungen fordern, sondern darüber hinaus Management- und Steuerfunktionen in die Transformatorstationen zu bringen. Gleichzeitig hat Iberdrola die Automatisierung auf der Mittelspannungsebene ausgebaut und eine signifikante Anzahl von Umspannstationen mit intelligenten Automatisierungs- und Monitoring-Equipment ausgerüstet.
 
Diese Maßnahmen brachten eine bisher unerreichte Transparenz ins Verteilnetz. Alle kritischen Punkte des Netzes hat Iberdrola mit Messgeräten ausgestattet. Um die vielen Messdaten sicher zu kommunizieren, setzt Ormazabal wie bereits erwähnt auf PRIME, um die Daten zwischen den intelligenten Zählern und weiteren Messpunkten im Niederspanungsnetz zu den Ortnetzstationen zu übertragen. »Auf der darüber liegenden Ebene  spielt Breitband über Powerline, eine wesentliche Rolle, um die Mittel- und Niederspannungstransformatoren miteinander zu verbinden und so die Lücke zur weitgehend schon automatisierten Übertragungsebene zu schließen«, erklärt Andersson. Iberdrola hat bis jetzt bereits mehr als 400 Cluster gebildet, in denen mehr als 5000 Transformatoren über die Mittelspannungs-Breiband-Kommunikation ihre Daten austauschen. In das Projekt sind 180.000 Kunden eingebunden, bis 2014 wurden rund 100.000 intelligente Zähler ausgerollt.

Das zeigt laut Andersson auch: MV BPL ist skalierbar und für sehr große Projekte geeignet: »Die Ziele für die nächsten Jahre  bestehen nun darin, das Konzept und auch die Verfügbarkeit weiter zu verbessern.« Auf der European Utilitiy Week in Amsterdam im vergangenen  Jahr hatte Ormazabal bereits gezeigt, wie das Hochverfügbarkeitskonzept aussieht und wie das Unternehmen den Betrieb des Netzes sicherstellt, falls eine Komponente ausfällt.

Das Projekt hat laut den Worten von Andersson auch gezeigt, dass sich mit Hilfe von OpenGrid das gesamte Smart-Grid-Konzept in die bereits existierende Umgebung von Iberdrola einfach einbetten ließ.

»Weil in Europa immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen ins Mittel- und Niederspannungsnetz eingespeist wird, arbeiten wir weiter daran, unser Smart-Grid-Angebot auszubauen, auch auf europäischer Ebene im Rahmen von Grid4EU«, sagt Andersson. Das STAR-Projekt habe gezeigt, dass intelligente Verteilnetze nicht mehr nur eine Vision oder nur in kleinen Pilotprojekten realisierbar wären.

2015 soll  auch die Phase II des Smart-Grid-Projekts in Brasov/Rumänien starten, in dessen Rahmen Ormazabal zusammen mit dem rumänischen Versorger Electrica und dem Systemintegrator Flashnet SRL ein Smart Grid aufbaut. Hier sollen 200 intelligenten Ortnetzstationen aufgebaut werden, die mit insgesamt 28.000 Ein- und Dreiphasen-Stromzählern kommunizieren. Auch hier werden die Zähler über PRIME-PLC ausgelesen und die Stationen kommunizieren untereinander über MV-BPL.


  1. Kosteneffektive und zuverlässige Smart Grids
  2. LV Insite – Intelligenz vor Ort
  3. Breitband-Powerline-Kommunikation
  4. OpenGrid – standardbasiert und flexibel einsetzbar
  5. Skalierbarkeit am Beispiel von Großprojekten
  6. Zusätzliches Kommunikationsnetz entfällt

Lesen Sie mehr zum Thema


Das könnte Sie auch interessieren

Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu Ormazabal Anlagentechnik GmbH

Weitere Artikel zu Netze (Smart Grid)