Immer mehr Dächer in Deutschland sind mit Solaranlagen ausgestattet. Doch in welchen Städten setzen Verbraucher bei Solaranlagen auf einen zusätzlichen Stromspeicher, um mehr des selbst erzeugten Stroms zu nutzen? Dieser Frage ist das Energieunternehmen Enpal hat in einer neuen Analyse nachgegangen.
Wer über eine Solaranlage mit Batteriespeicher verfügt, kann (statt nur 30 Prozent) 50 bis 80 Prozent des erzeugten Stroms für den eigenen Verbrauch nutzen. In einer aktuellen Analyse hat das Energieunternehmen Enpal untersucht, in welchen Städten die Betreiber von Solaranlagen am meisten Strom speichern.
Das Ergebnis: Mainz liegt mit einer Netto-Nennleistung von 1.260 Kilowatt pro 10.000 Einwohnern auf dem ersten Platz. Für die Untersuchung wurden mittels Daten des Marktstammdatenregisters Anzahl und Nennleistung der Stromspeicher, die aktuell in Betrieb und an eine PV-Anlage angeschlossen sind, in Deutschland untersucht. Berücksichtigt wurden alle Städte mit mindestens 100.000 Einwohnern.
Nach Spitzenreiter Mainz reiht sich die nordrhein-westfälische Stadt Neuss auf Platz zwei ein: 1.184 KW gespeicherter Strom kommt dort bei 10.000 Einwohnern zusammen. Auch in Osnabrück wird vergleichsweise viel Strom aus Solaranlagen gespeichert, die Stadt nimmt mit 852 Kilowatt den dritten Platz ein.
Bremen, Offenbach und Frankfurt am Main schneiden im Städte-Ranking am schlechtesten ab. Der Stadtstaat kommt auf 105 Kilowatt, Offenbach auf 95 und die Mainmetropole auf gerade einmal 79 Kilowatt pro 10.000 Einwohner. Das sind rund 1.181 Kilowatt weniger als in Mainz.
Bereits im April hat Enpal die Städte Paderborn, Gütersloh und Oldenburg zu den Solarhochburgen Deutschlands gekürt. Hier gingen in den vergangen fünf Jahren die meisten Solaranlagen in Betrieb. Auch bei der Anzahl der Solaranlagen mit Batteriespeicher pro 10.000 Einwohner führen die drei Städte die Untersuchung an. In Paderborn liegt die Anzahl der Speicher derzeit bei 2.165 – das entspricht 140 Speichereinheiten pro 10.000 Einwohner. Knapp dahinter folgt Gütersloh mit rund 138 Anlagen. Oldenburg rangiert mit fast 113 PV-Anlagen mit Speicher auf Platz drei.
Die drei Städte verfügen pro 10.000 Einwohner über die meisten Speicher, allerdings schneiden sie bei der Nennleistung etwas schlechter ab. Während Paderborn auf Platz vier landet (836 Kilowatt), nehmen Gütersloh (729 Kilowatt) und Oldenburg (503 Kilowatt) den sechsten und zehnten Platz ein.
856 Kilowatt – so hoch ist derzeit die Netto-Nennleistung pro 10.000 Einwohner in Bayern. Damit belegt der Freistaat den ersten Platz im Bundesländer-Vergleich. Wenn es um den gespeicherten Strom geht, liegt auch Niedersachsen mit 837 Kilowatt weit vorne. Rheinland-Pfalz folgt mit einer Netto-Nennleistung von 829 Kilowatt auf Platz drei.
Anders sieht es hingegen in Bremen aus: Hier ist nicht nur die absolute Anzahl an Speicher am niedrigsten, sondern auch die Nennleistung. Nur 111 Kilowatt gespeicherter Strom pro 10.000 Einwohner kann das Bundesland in der Untersuchung vorweisen.
Bei den Städten mit mindestens 50.000 und weniger als 100.000 Einwohner geht die niedersächsische Kreisstadt Nordhorn als Sieger der Untersuchung hervor. Hier liegt die Netto-Nennleistung der Speicher bei 1.164 KW pro 10.000 Einwohner. Auch in Ibbenbüren sind Stromspeicher bei Solaranlagen beliebt – hier kommen 1.143 KW zusammen. Auf Platz drei rangiert eine weitere nordrhein-westfälische Stadt - in Velbert liegt der Wert bei 1.038 Kilowatt.
Anders sieht es in der Universitätsstadt Gießen aus: Nur 128 Kilowatt Strom pro 10.000 Einwohner werden hier aus Solaranlagen gespeichert. Damit liegt Gießen unter den mittelgroßen Städten mit Abstand auf dem letzten Platz.