Im Rahmen des europäischen Förderprojekts FINESCE (Future INtErnet Utility ServiCEs) arbeitet devolo daran, durch die Nutzung von modernen Stromzählern und dazu gehörenden Kommunikationstechnologien wie devolo G3-PLC ein Smart Grid zu realisieren.
Dazu werden im Rahmen des FINESCE-Teilprojekts WP4 die gewerbliche Produktion sowie der Verbrauch von Strom in den Informationskreislauf einbezogen, um so eine intelligente Steuerung zu ermöglichen. Darüber hinaus soll FINESCE wertvolle Daten zur Endkunden-orientierten Optimierung der Netzsteuerung und Netzlast sammeln und auswerten.
Für das Teilprojekt WP4 von wurde die Stadt Terni in der mittelitalienischen Region Umbrien ausgewählt. In diesem Rahmen arbeitet devolo mit dem Messtechnik-Hersteller TW-TeamWare, dem italienischen Fachinstitut ISMB sowie dem lokalen Verteilnetzbetreiber ASM-Utility Terni zusammen.
Terni ist mit rund 110.000 Einwohnern für die Durchführung besonders interessant, weil der Projektpartner ASM-Utility dort neben einer Photovoltaik-Anlage auch ein Wasserkraftwerk betreibt. So ist das Verteilnetz unmittelbar von stark schwankenden Energiemengen betroffen. Bereits heute tragen erneuerbare Energien einen Anteil von 22 Prozent zur Deckung des Energiebedarfs der Region bei. ASM-Utility hat dabei die smarte Entwicklung des Energienetzes stark vorangetrieben: Über 95 Prozent der Kunden verfügen bereits über ein Smart Meter mit den Funktionen Automatic Meter Reading und Automatic Meter Management.
Generell hat Italien bereits flächendeckend auf eine PLC-Vernetzung im Niederspannungsbereich gesetzt, allerdings im CENELEC-Band, dessen Frequenzspektrum nur eine geringe Datenrate erlaubt. FINESCE ist somit auch ein Test für das PLC-Datennetzwerk der nächsten Generation. Mit der fortgeschrittenen G3-PLC-Technik können höhere Datenübertragungsraten erreicht werden, die für den Anwendungsfall Grid-Management in der smarten Stadt notwendig sind.
G3-PLC als Schlüsseltechnologie
Dem Feldtest ging ein erster Präqualifikationstest auf dem ASM-Utility Betriebsgelände voraus. Die Erprobung sah vor, die Messdaten des dezentral erzeugten und verbrauchten Stroms im 5-Minuten-Rhythmus auszulesen. Dies ist für den Anwendungsfall Grid-Management in der smarten Stadt essentiell. Die kurze Taktung dient der Analyse, ob Stromerzeugung und Verbrauch im Einklang stehen. Im Zentrum des Feldtests stand das devolo G3-PLC Modem 500k, das in der Serienversion eingesetzt wurde. Dabei wurden die G3-PLC Modems für die Datenübertragung zwischen Zähler und Konzentrator verwendet. Hierbei wurde besonders die technische Leistungsfähigkeit der G3-PLC-Technik untersucht. Darüber hinaus wurde die Bandbreite auf IP-Ebene ermittelt und der Zugang zu den Knotenpunkten sichergestellt.
Gute Ergebnisse für G3-PLC
Der Feldtest hat gezeigt, dass G3-PLC für eine zuverlässige und stabile Verbindung zwischen den Knotenpunkten sorgt und eine Geschwindigkeit von bis zu 80 kBit/s auf IP-Ebene erreicht – ohne Repeater-Einsatz und selbst bei großen Distanzen. Darüber hinaus überzeugte die Technologie insbesondere – im Gegensatz zu konkurrierenden PLC-Technologien – durch ihre Robustheit gegen Einstreuungen im Netz.
»G3-PLC ist eine starke Technologie für unser angestrebtes Konzept des Grid-Managements in der smarten Stadt«, sagt Marco Paulucci, Grid Engineering Manager der ASM Terni. »Es bietet selbst auf hohe Distanzen zuverlässig die benötigte Bandbreite und überzeugt zudem durch eine hohe Resistenz gegenüber Einstreuungen im Netz. Dies ist besonders im Vergleich mit PLC-Technologien im CENELEC-Band ein echter Vorteil.«
FINESCE (auf der E-world in Essen in Halle 4, Stand 123) hat das Ziel, durch umfassende Feldtests in sieben europäischen Ländern eine offene IT-Infrastruktur für den Energiesektor zu entwickeln.
Das Smart-Energy-Use-Case-Projekt wurde als zweite Phase des ‚Future Internet Public Private Partnership Programme’ FI-PPP im Rahmen des siebten Rahmenprogramms für europäische Forschung und technologische Entwicklung (FP7) von der europäischen Union ins Leben gerufen.